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Nachricht | Dienstag, 15. Mai 2018

Vorbild Natur: Stellungnahme zur Künstlichen Photosynthese

Akademien veröffentlichen Stellungnahme

Vorbild Natur: Stellungnahme zur Künstlichen Photosynthese

Die Künstliche Photosynthese eröffnet bislang ungenutzte Ansätze für umwelt- und klimafreundliche Energiesysteme. Eine gemeinsame Stellungnahme der deutschen Wissenschaftsakademien empfiehlt, die Künstliche Photosynthese stärker in Zukunftsszenarien der Energiewende einzubeziehen. Die Grundlagenforschung soll der Stellungnahme zufolge stärker koordiniert und mit industrieller Forschung verknüpft werden.

Eine große Herausforderung bei der Energiegewinnung durch Windkraft oder Solarzellen ist die Speicherung von überschüssigem Strom bei Sonnenschein und starkem Wind. Noch wenig Beachtung findet die Künstliche Photosynthese. Dabei ist die Vision, chemische Energieträger und Wertstoffe unter Verwendung von Sonnenlicht als einziger Energiequelle zu produzieren, mehr als einhundert Jahren alt. Erfolge in der Grundlagenforschung machen aus dem Menschheitstraum Künstliche Photosynthese eine wichtige, langfristige Option für die Energiewende. Es entstehen in den verschiedenen Varianten der Künstlichen Photosynthese Wasserstoff, Kohlenmonoxid, Methan, Methanol, Ammoniak – aber auch komplexere Substanzen, die fossile Brenn- und Rohstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas ersetzen können.

Die Künstliche Photosynthese bewerten die Akademien als geeigneten, aber keineswegs einzigen Weg, die Energie- und Rohstoffsysteme klimafreundlicher zu gestalten. Künstliche photosynthetische Verfahren sollten in den Bereichen bis zur großtechnischen Anwendung weiterentwickelt werden, wo sie klare Vorteile gegenüber anderen Alternativen versprechen.