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Nachricht | Dienstag, 30. Mai 2023

Leopoldina trauert um ehemaligen Vizepräsidenten Harald zur Hausen

Leopoldina trauert um ehemaligen Vizepräsidenten Harald zur Hausen

Foto: DKFZ

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina trauert um ihr Mitglied und ihren ehemaligen Vizepräsidenten Harald zur Hausen. Zur Hausen starb am 28. Mai im Alter von 87 Jahren. Der Mediziner gilt als Pionier der Tumorvirologie. Für seine Arbeiten erhielt Harald zur Hausen 2008 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Die Leopoldina wählte ihn 1987 zu ihrem Mitglied, von 2003 bis 2009 war er als Vizepräsident Mitglied des Leopoldina-Präsidiums.

Seit den 1960er Jahren  ging Harald zur Hausen der Fragestellung nach, welche Rolle Viren bei der Entstehung von Krebs beim Menschen spielen. Es gelang ihm mit seiner Forschungsgruppe, verschiedene Typen der Humanen Papillomviren zu identifizieren, die für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind. Seine Forschung hat es ermöglicht, einen Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs, eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen, zu entwickeln. Für seine wissenschaftlichen Leistungen wurde 2008 Harald zur Hausen der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin verliehen.

Neben seiner Forschung hat sich Harald zur Hausen zahlreichen weiteren Aufgaben gewidmet. In seiner langjährigen Funktion als Chefredakteur des International Journal of Cancer sowie als Mitglied, Vorstand und Präsident vieler Institutionen konnte er die Wissenschaft und Vernetzung auf dem Gebiet der Onkologie voranbringen. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2003 leitete er 20 Jahre das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Für sein Engagement hat Harald zur Hausen zahlreiche nationale und internationale Preise, Ehrenprofessuren und Ehrendoktorwürden erhalten.

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