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Nachricht | Montag, 4. Februar 2019

Magnete in der Lichtstadt: Lokale Innovationskulturen in Jena und Wetzlar

Vortrag im Wissenschaftshistorischen Seminar

Magnete in der Lichtstadt: Lokale Innovationskulturen in Jena und Wetzlar

Das Zeiss-Hauptwerk in Jena um 1910 (Wikimedia Commons)

Gab es eine Stabilität lokaler Innovationskulturen in unterschiedlichen politischen Systemen? Darüber möchte der deutsche Physiker und Wissenschaftshistoriker Christian Forstner anhand ausgewählter Beispiele aus dem optischen Gerätebau und der Festkörperphysik diskutieren. Sein Vortrag „Magnete in der Lichtstadt. Lokale Innovationskulturen in Jena und Wetzlar“ wird am Dienstag, 5. Februar, im Lesesaal des Zentrums für Wissenschaftsforschung stattfinden.

Mit dem ausgehenden 19. Jahrhundert etablierte sich im Großraum Jena eine enge Zusammenarbeit zwischen der akademischen Wissenschaft und der Industrie. Der Aufschwung der Physik in Jena ist wesentlich der engen Kooperation zwischen den Optischen Werkstätten Carl Zeiss und der Universität zu verdanken. Diese Zusammenarbeit bestand kontinuierlich über alle Brüche der deutschen Geschichte hinweg. Es entwickelte sich eine spezifische lokale Innovationskultur in Jena, die auf der Verankerung sogenannter „Forschungstechnologen“ sowohl in Wirtschaft als auch in der Wissenschaft beruhte.

Ähnliche Strukturen finden sich auch bei anderen optischen Gerätebauern des ausgehenden 19. Jahrhunderts, beispielsweise den Leitzschen Werkstätten in Wetzlar. Hier existiert ebenfalls der enge Bezug zu den Universitäten in Gießen und Marburg. Dennoch lassen sich markante Unterschiede, zum Beispiel im Verhältnis der Unternehmen zum Nationalsozialismus herausarbeiten.