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Nachricht │ Freitag, 9. November 2012

Robert-Koch-Stiftung ehrt Leopoldina-Mitglieder

Robert-Koch-Stiftung ehrt Leopoldina-Mitglieder

Stiftungsvorsitzender Hubertus Erlen, die Postdoktoranden-Preisträger Christine Goffinet, Sandra Schwarz und Christina Zielinski, die Preisträger Tasuku Honjo und Eckard Wimmer, Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz und Leopoldina-Präsident Jörg Hacker (Foto: David Ausserhofer).

Die Robert-Koch-Stiftung hat heute den mit 100.000 € dotierten Robert-Koch-Preis 2012 an Leopoldina-Mitglied Professor Tasuko Honjo vom Institut für Immunologie und Genomic Medicine der Kyoto University Graduate School of Medicine in Japan verliehen. Professor Eckard Wimmer, „Distinguished Professor“ an der State University of New York in Stony Brook, USA, ebenfalls Mitglied der Leopoldina, wurde mit der Robert-Koch-Medaille in Gold ausgezeichnet. Die Preise überreichte Annette Widmann-Mauz, parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Tasuku Honjo erhielt den Preis „für seine bahnbrechenden Arbeiten über die natürliche Optimierung von Immunreaktionen”. Er hat ein für die Immunantwort entscheidendes Enzym entdeckt und Prozesse bei der Veränderung von Antikörpern aufgeklärt. Honjos Arbeiten sind bedeutend für das Verständnis von Immunität und Immunerkrankungen, etwa Entzündungen und Allergien, aber auch der Tumorentstehung.

Eckard Wimmer ist in Würdigung seines Lebenswerks mit der Robert-Koch-Medaille in Gold ausgezeichnet worden. Der Chemiker Wimmer hat im Wesentlichen an Viren geforscht und diese als Lebewesen und als nicht-lebende Aggregate organischer Makromoleküle untersucht. Er gehört zu den Vorreitern der molekularen Virologie: Seine Forschungen zum Poliovirus sind wichtige Schritte der Infektionsforschung. So hat er das Genom und die Genorganisation des Poliovirus aufgeklärt, und ihm gelang die erste Synthese eines Organismus ohne natürliche Matrize. Damit hat er nicht nur zur Entwicklung viraler Impfstoffe beigetragen, sondern auch der neuen Disziplin der „Synthetischen Biologie“ den Weg bereitet.

Robert-Koch-Preis 2012: Hubertus Erlen, Tasuku Honjo, Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz (von links, Foto: David Ausserhofer)

Robert-Koch-Preis 2012: Hubertus Erlen, Eckard Wimmer, Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz (von links, Foto: David Ausserhofer)

Die mit je 5.000 Euro dotierten Postdoktorandenpreise der Robert-Koch-Stiftung für herausragende Arbeiten des wissenschaftlichen Nachwuchses wurden während des Festakts ebenfalls verliehen. Die Deutschen Gesellschaften für Hygiene und Mikrobiologie, Immunologie und Virologie haben ein Vorschlagsrecht. Dr. med. Christina Zielinski, Berlin, wurde mit dem Preis für Immunologie für ihre Untersuchungen zur Regulation der Immunantwort ausgezeichnet. Dr. rer. nat. Sandra Schwarz, Seattle, USA, bekam den Preis für Mikrobiologie in Anerkennung ihrer Arbeiten zur bakteriellen Proteinsekretion. Den Postdoktorandenpreis für Virologie erhielt Dr. rer. nat. Christine Goffinet, Ulm, für ihre Untersuchungen zur Biologie des HI-Virus.

Der jährlich verliehene Robert-Koch-Preis zählt zu den höchstrangigen wissenschaftlichen Auszeichnungen in Deutschland. Die Stiftung, die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Joachim Gauck steht, fördert die Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten und anderer, weit verbreiteter Krankheiten. Robert Koch (1843 bis 1910), nach dem der Preis benannt ist, hat die moderne Bakteriologie begründet und erhielt dafür im Jahr 1905 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.

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