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Nachricht │ Dienstag, 13. Dezember 2011

Schlüssel für das neue Hauptgebäude der Leopoldina übergeben

Schlüssel für das neue Hauptgebäude der Leopoldina übergeben

Feierliche Schlüsselübergabe Foto: Markus Scholz / Leopoldina

Die Sanierung des neuen Hauptsitzes der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle ist beendet. Symbolisch erhielten Präsident Prof. Dr. Jörg Hacker und Generalsekretärin Jutta Schnitzer-Ungefug am 13. Dezember im Beisein zahlreicher Gäste aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft die Schlüssel zum neuen Hauptgebäude. Zum Januar 2012 bezieht die Leopoldina ihr neues Gebäude am Jägerberg 1.


Den symbolischen Schlüssel übergab Norbert Hippler vom Generalplaner RKW Rhode Kellermann Wawrowsky im Festsaal des neuen Hauses am Ende „fast schweren Herzens“ und freute sich dennoch. In seiner Rede zuvor hatte Leopoldina-Präsident Jörg Hacker bereits die große Leistung bei der Sanierung hervorgehoben. „Nach nur etwas mehr als einem Jahr Bauzeit kann die Leopoldina ein frisch saniertes, zweckmäßig ausgebautes und höchst repräsentatives Gebäude (...) beziehen.“ Trotz mancher unvorhergesehener Hindernisse habe man den überaus ehrgeizigen Zeitplan einhalten können. Das Haus könne nun mit Leben gefüllt werden. „Die Leopoldina möchte ihren neuen Hauptsitz hier im Herzen Halles zu einem internationalen Ort der Begegnung und des Dialogs für Wissenschaft, Politik und Gesellschaft werden lassen. Die Architekten und Planer haben zur Realisierung dieser Vision die besten Voraussetzungen geschaffen.“ Präsident Jörg Hacker dankte ebenfalls für die großzügige finanzielle Unterstützung von Bund und Land. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hatte 15,8 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II zur Verfügung gestellt. Das Land Sachsen-Anhalt unterstützte den Kauf der Immobilie zuvor mit knapp einer Million Euro, ebenfalls aus Mitteln des Konjunkturpakets II.

MDR Figaro-Beitrag zur Schlüsselübergabe

MDR Figaro, 14.12.2011: Thomas Bille, Moderator des Journals am Morgen, im Gespräch mit Dr. Katrin Schumacher, Architekturredakteurin


Die Generalsekretärin der Leopoldina Jutta Schnitzer-Ungefug dankte ebenfalls den Partnern wie dem Generalplaner RKW und dem Projektsteuerer Arcadis, den Unterstützern aus Politik und Wissenschaft, den Handwerkern vieler regionaler Firmen. Sie dankte der Weltkugel-Stiftung, die das ehemalige Haus der Freimauererloge an die Leopoldina verkauft hatte und insbesondere auch dem Freundeskreis der Leopoldina, der große Teile des Beuleuchtungskonzepts des Hauses mitfinanziert hat.

Grußworte anlässlich der feierlichen Schlüsselübergabe überbrachten der Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Rainer Bomba und der Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt Marco Tullner. Rainer Bomba überbrachte die Glückwünsche der Bundesregierung und sprach von einer „außerordentlich erfolgreichen Baumaßnahme“, bei der alle Vorgaben erfüllt worden seien. Im Konjunkturprogramm seien insgesamt 500 Millionen Euro für 700 Projekte bereitgestellt worden. Das größte Einzelprojekt sei die Leopoldina gewesen.

Staatssekretär Marco Tullner griff den Namen „Weißes Haus“ auf, den die Einwohner Halles dem sanierten Gebäude nach seiner Fassadenfarbe gegeben haben. Es sei aber „kein Weißes Haus der Macht, sondern des Geistes“. Das Land Sachsen-Anhalt und die Stadt Halle würden ihren Beitrag leisten, damit sich die Leopoldina dauerhaft auf dem Jägerberg wohl fühle.

Das hügelige Gelände entstand im 16. Jahrhundert als schützender Wall der Moritzburg durch eine Aufschüttung. Der Name „Jägerberg“ geht wiederum auf ein Jagdhaus zurück, das im 17. Jahrhundert darauf errichtet wurde. 1792 erwarb die Freimaurerloge „Zu den Drei Degen“ das Grundstück. Sie erweiterte das Gebäude mehrfach. Im 3. Reich übertrug die Loge das Grundstück unter dem Druck der Nationalsozialisten an die Stadt Halle, die das Haus als Veranstaltungsort nutzte und Räumlichkeiten vermietete. Nach 1945 nutzte die sowjetische Militäradministration das Gebäude als Kulturhaus. Ab 1952 war das Haus Hörsaalgebäude der Universität Halle und erhielt den Namen N.G. Tschernyschewskij-Haus. 1998 wurde die Immobilie an die Weltkugelstiftung, die Rechtsnachfolgerin der Loge, übertragen. Von 2001 bis 2009 stand das Haus leer. 2009 erwarb die Leopoldina das Gebäude und begann 2010 mit der Sanierung.