Leopoldina Home Menü

Leopoldina Home

Nachricht | Mittwoch, 29. Oktober 2014

Wissenschaft zwischen Freiheit und Verantwortung: Leopoldina, Ethikrat und DFG veranstalten Symposium zu Dual Use

In nahezu allen Wissenschaftsgebieten besteht die Gefahr, dass Forschungsergebnisse missbraucht werden. Diese Dual-Use-Problematik löst immer wieder Diskussionen über Nutzen und Risiken einzelner Forschungsvorhaben aus. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Deutsche Ethikrat veranstalten am Montag, 3. November 2014, in Halle (Saale) ein gemeinsames wissenschaftliches Symposium zu diesem Thema. Ziel ist es, das Problembewusstsein für einen möglichen Missbrauch von Forschungsergebnissen zu stärken.

Bei dem Symposium stellen Experten Chancen und Risiken ausgewählter Wissenschaftsbereiche dar, zum Beispiel der Forschung zur Übertragbarkeit von Viren, zur additiven Fertigung (3D-Druck) oder zum Umgang mit großen Datenmengen (Big Data). Darüber hinaus geht es darum, wie Hochschulen, Wissenschaftsorganisationen und die Industrie Forscher für das Thema sensibilisieren und beraten können. Es wird die Frage aufgeworfen, wie sinnvoll Publikationsbeschränkungen sind und wer darüber entscheiden sollte. Zudem werden die Teilnehmer über die möglichen Konsequenzen diskutieren, wenn bestimmte Forschungsarbeiten untersagt werden.

Das Symposium soll Anregungen für einen verantwortungsvollen Umgang mit sicherheitsrelevanter Forschung geben: Durch Berichte über die aktuelle Praxis in anderen Ländern und die Auseinandersetzung mit grundlegenden Fragen der Wissenschaftsverantwortung, Forschungsethik und Risikopsychologie. Ein weiterer Themenschwerpunkt ist die Frage, ob freiwillige Kodizes anstelle von gesetzlicher Reglementierung von Forschung ausreichend sind, um das Risiko des Missbrauchs von Forschungsergebnissen zu minimieren.