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Nachricht | Dienstag, 23. April 2013

„Tauchgänge“-Seminar zu Prädiktiver genetischer Diagnostik beginnt in Stuttgart

„Tauchgänge“-Seminar zu Prädiktiver genetischer Diagnostik beginnt in Stuttgart

Professor Peter Propping ML im Gespräch mit Dr. Jeanne Rubner. Foto: traube24.com.

Journalisten entdecken die Welt der Wissenschaft – dieses Ziel verfolgen die „Tauchgänge in die Wissenschaft“. Das Journalistenkolleg der Robert Bosch Stiftung und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina geht am Donnerstag, dem 25. April, in die zweite Runde. Die Teilnehmer des Kollegs lernen an drei Seminartagen in Stuttgart Grundlagen, Chancen und Risiken der Prädiktiven genetischen Diagnostik kennen.

Die 15 Journalisten, die aus einer großen Zahl von Bewerbern für das Journalistenkolleg ausgewählt wurden, bekommen während des Seminars von exzellenten Wissenschaftlern einen Überblick über diese wichtige Methode der modernen Medizin. Bei der Prädiktiven genetischen Diagnostik wird ein Genprofil des Patienten erstellt, aus dem sich erkennen lässt, wie hoch sein Risiko für bestimmte Krankheiten ist. Auch Rückschlüsse auf die Wirksamkeit von Medikamenten sind durch den Gentest möglich.

Die Teilnehmer des Kollegs erfahren, wie ein solcher Gentest abläuft, welche Daten dabei entstehen und welche Erkenntnisse sich daraus gewinnen lassen. Auch die ethischen Fragestellungen, die mit Prädiktiver genetischer Diagnostik verbunden sind, werden diskutiert. Dazu gehören beispielsweise der Datenschutz oder das Recht, nichts von einer drohenden Krankheit erfahren zu wollen, die möglicherweise im Erbgut verborgen ist.

Die Vorträge und Diskussionsrunden des Seminars beschäftigen sich unter anderem mit den Auswirkungen dieser Diagnostik auf unser Bild von Gesundheit und Krankheit, mit Gentests aus dem Internet und mit Medikamenten, die auf die individuelle genetische Ausstattung abgestimmt sind. Ein Besuch am Institut für Klinische Pharmakologie IKP und ein Workshop zur Recherche von wissenschaftlichen Themen stehen ebenfalls auf dem Programm.

Das Journalistenkolleg „Tauchgänge in die Wissenschaft“ vermittelt Journalisten, die nicht aus dem Wissenschaftsressort kommen, Einblicke in wissenschaftliche Themen von großer gesellschaftlicher Relevanz. Die Teilnehmer lernen aktuelle Spitzenforschung, die Rahmenbedingungen der Wissenschaft und wichtige Recherchewerkzeuge kennen. Das Journalistenkolleg 2012-2014 steht unter dem Titel „Der Patient der Zukunft – Wie Gentechnik und Alternsforschung die Medizin verändern“ und umfasst insgesamt vier Seminare. Das dritte „Tauchgänge“-Seminar findet vom 24. bis 26. Oktober an der Leopoldina in Halle statt.