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Nachricht | Montag, 1. Juli 2019

Rolle der Wissenschaft bei der Wahrnehmung und Bewertung von Risiken

Rolle der Wissenschaft bei der Wahrnehmung und Bewertung von Risiken

Illustration: Sisters of Design

Die Wissenschaft versucht Risiken für die Gesellschaft objektiv zu bewerten und zu kommunizieren. In der Öffentlichkeit aber werden Risiken wie Terrorismus, Gentechnik, Künstliche Intelligenz oder Schutzimpfung häufig falsch eingeschätzt, weil die Risikowahrnehmung eher subjektiv und emotional erfolgt. Der Rolle der Wissenschaft bei der Wahrnehmung, Beurteilung und dem Umgang mit Risiken in einer zunehmend komplexen Welt widmet sich die internationale Konferenz „The mystery of risks – How can science help reconcile perception and assessment?“, die die Leopoldina vom 4. bis 6. Juli in Potsdam ausrichtet.

Eröffnet wird die Konferenz am Donnerstag mit einem Abendvortrag des Soziologen Prof. Dr. Armin Nassehi (Ludwig-Maximilians-Universität München). In fünf Sessions setzen sich die Teilnehmenden in den darauffolgenden Tagen unter anderem mit dem Verhältnis realer Gefahren zur sozialen Wahrnehmung von Risiken auseinander. Zudem gehen sie der spezifischen Funktion der Wissenschaft nach und stellen dabei folgende Fragen: Hemmt das sogenannte Vorsorgeprinzip den wissenschaftlichen Fortschritt? Sind Forschende verantwortlich für Risiken neuer Erkenntnisse? Wie kann die Wissenschaft zum Ausgleich der systematischen Fehleinschätzung beitragen und evidenzbasierte Handlungsweisen fördern? Was sind Strategien der Risikominimierung? Wie können Risikokompetenz und Resilienz des Einzelnen und der Gesamtgesellschaft gefördert werden?

Auf der Konferenz sprechen 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachgebieten, darunter Soziologie, Ökonomie, Philosophie, Psychologie, Medizin, Meteorologie und Biologie. Die Konferenz ist die zweite Veranstaltung der Reihe „Crossing Boundaries in Science“ (CBiS) der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Ziel ist es, frühzeitig solche Forschungsgebiete zu thematisieren, deren Entwicklung in besonderem Maße von interdisziplinärer Zusammenarbeit abhängig ist.

Der Kongress richtet sich an Fachpublikum ebenso wie an Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik sowie an die interessierte Öffentlichkeit. Die Konferenzsprache ist Englisch. Anmeldungen sind bis zum 28. Juni möglich.