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Nachricht | Mittwoch, 13. Juli 2016

Antibiotikaforschung als gesamtgesellschaftliche Herausforderung

Präsident des Robert Koch-Instituts Lothar Wieler spricht an der Leopoldina

Die Bekämpfung von antibiotikaresistenten Bakterien ist eine der großen Herausforderungen der Infektionsmedizin. Resistenzmechanismen sind Teil der natürlichen Umwelt, werden aber durch den Einsatz von Antibiotika beeinflusst. Dies stellt die Wissenschaft, aber auch Wirtschaft, Politik und Verbraucher vor Herausforderungen bei der Entwicklung und Anwendung der Wirkstoffe. Über dieses Thema spricht Prof. Dr. Lothar Wieler, Mitglied der Leopoldina und Präsident des Robert Koch-Instituts, heute, 13. Juli, 18 Uhr, in seinem Vortrag „Antibiotikaresistente Bakterien: eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung” an der Leopoldina in Halle.

Die Anwendung von Antibiotika erweitert die Bandbreite der Resistenzmechanismen in Bakterien. Zusätzlich beschleunigt der Einsatz der Wirkstoffe die natürliche Evolution resistenter Infektionserreger. Lothar Wieler schildert in seinem Vortrag verschiedene Maßnahmen, um Antibiotikaresistenzen zu vermeiden und bereits entstandene resistente Krankheitserreger einzudämmen: Ausbrüche von Infektionen mit resistenten Erregern weltweit überwachen, die Anwendung von Antibiotika in Humanmedizin, Tiermedizin und Landwirtschaft anpassen, neue, schnellere Diagnosemethoden entwickeln und anwenden sowie neue Antibiotika, Impfstoffe und alternative Therapeutika entwickeln.

Lothar H. Wieler ist Veterinärmediziner und Mikrobiologe und seit März 2015 Präsident des Robert Koch-Instituts. Seine Forschungsschwerpunkte sind Infektionskrankheiten, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können, sogenannte Zoonosen. Er beschäftigt sich besonders mit Infektionen durch multiresistente Bakterien und erforscht deren Übertragungsmechanismen und die krankheitsauslösenden Faktoren. Ziel seiner Forschung ist die Entwicklung präventiver Interventionsstrategien.

Der Vortrag findet als Auftaktveranstaltung des Symposiums „Neue diagnostische Methoden auf dem Weg zur Präzisionsmedizin“, das am Donnerstag, 14. Juli, um 11.30 Uhr beginnt.