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Nachricht | Mittwoch, 25. November 2015

Von der Leberschau zur Wirtschaftsprognose

Vortrag über Politikberatung von der Antike bis heute

Von der Leberschau zur Wirtschaftsprognose

Foto: rawwr - fotolia.com

Wichtige politische Beschlüsse fassten Herrscher und Generäle im alten Orient oft erst nach Befragung von Sterndeutern und Opferschauern. Auch im klassischen Griechenland und im antiken Rom waren solche Vorhersagen wichtig für politische oder militärische Entscheidungen. Über dieses Phänomen und was es uns für die Gegenwart lehren kann, spricht Prof. Dr. Stefan M. Maul am Mittwoch, 25. November, um 18 Uhr in dem Vortrag „Politikberatung im Alten Orient oder Von Sinn und Unsinn der Prognostik“ an der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina in Halle (Saale).

Anhand Tausender von Keilschrifttexten kann das von wissenschaftlicher Systematik geprägte komplexe Lehrgebäude der altorientalischen Zukunftsschauer erforscht werden. Das Studium dieser Quellen erlaubt zum einen, eine Antwort auf die drängende Frage zu finden, wie es nur möglich war, dass eine auf der Beobachtung von Vorzeichen fußende Politikberatung dauerhaft stabile politische Verhältnisse beförderte. Zum anderen lädt das Beispiel der altorientalischen Wahrsagekunst dazu ein, über Möglichkeiten und Grenzen sowie Sinn und Unsinn prognostischer Verfahren nachzudenken.

Stefan M. Maul ist seit 1995 Ordinarius für Altorientalistik an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg sowie seit 2012 Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität. Im gleichen Jahr wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.

Der Vortrag findet als Auftaktveranstaltung des Symposiums „Prognostik: Von der Antike bis heute – von der Leberschau zur Wirtschaftsprognose“ statt, das am Donnerstag, 26. November, um 12 Uhr, beginnt.