Leopoldina Home Menü

Leopoldina Home

Nachricht | Donnerstag, 22. November 2018

Der Urmensch in uns: Vortrag von Svante Pääbo zur Paläogenetik

Der Urmensch in uns: Vortrag von Svante Pääbo zur Paläogenetik

Foto: Frank Vinken

Alle heutigen Menschen, die ihre genetischen Wurzeln außerhalb von Afrika haben, tragen etwa zwei Prozent Neandertaler-Erbgut in sich. Darüber hinaus tragen Menschen, die in Ozeanien leben, etwa vier Prozent des Erbguts von Denisovanern in sich – einer mit den Neandertalern verwandte Menschengruppe. Beides konnte Svante Pääbo mit seinem Team anhand von DNA-Analysen belegen. Über seine Arbeit berichtet der Paläogenetiker in einem Vortrag am Montag, 26. November, in Leipzig.

Die Paläogenetik erforscht, wie sich die Menschen in den vergangenen 200.000 Jahren entwickelt haben und welche Folgen sich für uns daraus heute ergeben. Prof. Dr. Svante Pääbo, Direktor am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und Mitglied der Leopoldina, zählt zu den führenden Fachleuten und Begründern dieses Gebiets.

In seiner Forschung untersucht er historisches Erbgut, etwa von ägyptischen Mumien oder Neandertalern. So konnten Pääbo und seine Forschungsgruppe anhand der DNA aus Knochenfunden die bislang unbekannte Menschengruppe der Denisovaner identifzieren.

Einige der Gene, die von diesen Vorfahren weitervererbt wurden, sind für heute lebende Menschen von Vorteil. Viele tragen jedoch auch zur Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten bei. Wie er dies herausgefunden hat, wird Svante Pääbo in seinem Vortrag beschreiben und die Auswirkungen des genetischen Erbes von ausgestorbenen Menschenformen auf heute lebende Menschen näher beleuchten.