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Nachricht | Freitag, 03. Februar 2017

Wissenschaft ist international

Deutsche Wissenschaftsorganisationen sehen das am vergangenen Freitag erlassene Einreiseverbot des US-Präsidenten mit größter Besorgnis. Wissenschaftliche Erkenntnisse können nur in einem offenen, freien und internationalen Diskurs gewonnen werden, schreiben sie in einer Erklärung, die heute veröffentlicht wurde. Hierfür ist der persönliche Austausch über akademische Disziplinen, Nationen und Kulturen hinweg notwendig. Das Dekret ist eine pauschale Benachteiligung von Menschen aufgrund ihrer Herkunft und damit ein Angriff auch auf die Grundwerte der Wissenschaft.

Das Dekret wird den für die wissenschaftliche Zusammenarbeit so wesentlichen internationalen Austausch empfindlich beeinträchtigen. Erste Folgen sind auch in der Wissenschaft bereits spürbar: Zahlreichen international tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern wurde die Einreise in die USA verwehrt. Damit wurden sie von wissenschaftlichen Tagungen, Symposien und Seminaren ausgeschlossen.

Zuverlässigkeit und Planbarkeit ihrer sozialen Rahmenbedingungen sind für internationale Wissenschaft und Forschung unabdingbar. Gerade in Zeiten internationaler Krisen ist die Wissenschaft ein wertvolles zwischenstaatliches Bindeglied. Die deutschen Wissenschaftsorganisationen appellieren daher an die US-Regierung, das Einreiseverbot umgehend zurückzunehmen. Sie unterstützen ihre von dem Dekret betroffenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie ihre amerikanischen Kooperationspartner.

Die Erklärung wurde verfasst von den Wissenschaftsorganisationen Alexander von Humboldt-Stiftung, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Hochschulrektorenkonferenz, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, Deutscher Akademischer Austauschdienst, Helmholtz-Gemeinschaft, Max-Planck-Gesellschaft und Wissenschaftsrat.