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Pressemitteilung | Montag, 12. November 2012

Menschenrechtskommission HRC der Leopoldina engagiert sich für syrische Ärzte und Ersthelfer

Die Gewalt in Syrien eskaliert und richtet sich auch gezielt gegen Ärzte und Helfer, die Verwundete versorgen. Das Human Rights Committee (HRC) der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina setzt sich für Mediziner und medizinisches Personal in Syrien ein und mahnt die Wahrung der grundlegenden Menschenrechte an. In Zusammenarbeit mit zahlreichen Universitätsklinika in Deutschland organisiert das HRC medizinische Hilfe für schwer verletzte syrische Helfer. Heute haben Ärzte am Universitätsklinikum Tübingen mit der Behandlung eines syrischen Ersthelfers begonnen, der beim Versuch, Medikamente für die Zivilbevölkerung in die Stadt Ranqus zu bringen, schwer verwundet wurde und eine Hand verlor.

„Es eine Frage von Menschlichkeit und Solidarität, dass wir Ärzten, Schwestern oder Ersthelfern mit ihren Familien helfen, die nur deshalb schwer verletzt oder getötet werden, weil sie kranke oder verletzte Aufständische medizinisch versorgen“, sagt Professor Hans-Peter Zenner, Vorsitzender des HRC der Leopoldina und Präsidiumsmitglied sowie Direktor der Universitäts-HNO-Klinik Tübingen.

Der 28-jährige Waleed Dimaschq* wurde Ende Januar dieses Jahres schwer verletzt, als er gemeinsam mit einem Freund Medikamente für die Zivilbevölkerung in die unter Beschuss stehende syrische Stadt Ranqus bringen wollte. Ihr Transporter wurde gezielt von Sicherheitskräften des Regimes beschossen. Sein Freund starb. Waleed Dimaschq überlebte, von Bombensplittern getroffen, schwer verletzt und wurde von Regimegegnern über die Grenze nach Jordanien gebracht. Von dort wurde er mit Hilfe des deutschen Auswärtigen Amtes nach Tübingen gebracht, wo er medizinisch versorgt und eine Arm-Hand-Prothese erhalten soll.

Das Universitätsklinikum Tübingen hat sich bereit erklärt, umfassende medizinische Hilfe zu leisten. Zur Finanzierung eines Teils der Kosten, insbesondere zur Finanzierung einer Prothese sind Spenden willkommen. Dazu steht als Spendenkonto das Konto des Rotary-Gemeindienst e.V. bei der Kreissparkasse Reutlingen, Kontonummer 580 90, BLZ: 640 500 00 zur Verfügung.

Eine Einladung zu einem Pressegespräch gemeinsam mit dem Verletzten erfolgt, sobald dieser gesundheitlich zu einem solchen Termin in der Lage ist.
Die Leopoldina ist Mitglied im Internationalen Menschenrechtsnetzwerk (IHRN) von Akademien und Gelehrtengesellschaften, das sich für verfolgte Wissenschaftler einsetzt. Sie hat ein eigenes Human Rights Committee eingesetzt, das sich mit Menschenrechten und bioethischen Fragestellungen in der Wissenschaft befasst.

* Name geändert

KONTAKT

Leopoldina

Julia Klabuhn

Kommissarische Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel. 0345 47 239 - 800
Fax 0345 47 239 - 809
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