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Pressemitteilung | Mittwoch, 20. Mai 2015

Forschungsgipfel: VW-Chef Winterkorn fordert kraftvolle Innovations-Offensive für Deutschland

Gemeinsame Pressemitteilung des Stifterverbands für die deutsche Wissenschaft, der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Expertenkommission Forschung und Innovation

Spitzenvertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik trafen sich heute zum Forschungsgipfel in Berlin, zu dem Stifterverband, Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und Expertenkommission Forschung und Entwicklung eingeladen hatten.

Wie bleibt der Forschungsstandort Deutschland attraktiv für Investoren und kreative Köpfe? Muss Deutschland mehr in Forschung & Entwicklung investieren? Und unter welchen Bedingungen können Spitzenforschung in Deutschland gedeihen und Forschungsergebnisse zielgerichtet in Produkte umgesetzt werden? Im Allianz Forum in Berlin trafen sich heute Spitzenvertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, um diese Fragen zu diskutieren.

„Deutschland braucht eine kraftvolle Innovations-Offensive, um auch im digitalen Zeitalter technologisch führend zu bleiben“, sagte VW-Chef Martin Winterkorn: „Warum investieren wir nicht zumindest einen Teil der Steuereinnahmen der kommenden Jahre in unsere Zukunftsfähigkeit – also in die digitale Bildung der jungen Menschen, in die Batterietechnologie, in Big Data und künstliche Intelligenz? Besser kann man dieses Geld nicht anlegen. Zu einer echten Innovations-Offensive gehört für mich zudem ein Mentalitätswandel: Wirtschaft, Wissenschaft und Politik müssen das Thema Innovationen mit mehr Risikobereitschaft und mehr Tempo angehen. Es braucht eine neue deutsche Innovationskultur.“
 
Auf dem Forschungsgipfel wurde deutlich, dass der Innovationsstandort Deutschland vor großen Herausforderungen steht. Deutschland investiert knapp drei Prozent seines Bruttoinlandsproduktes in Forschung und Entwicklung, doch der internationale Innovationswettbewerb – insbesondere mit Ostasien – wird intensiver. Technologien zur Digitalisierung von Fertigungstechniken müssen kontinuierlich weiterentwickelt werden, um auch im Bereich der Industrie 4.0 wettbewerbsfähig zu bleiben. Darüber hinaus etablieren sich neue Formen der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Gesellschaft. Dies führt unter anderem zu Fragen nach der Funktionsfähigkeit und Effizienz, aber auch zur Finanzierung des Innovationssystems.
 
Der Forschungsgipfel 2015 bot hier eine Plattform zum Austausch für die unterschiedlichen Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, um gemeinsam das Ziel eines starken Innovationsstandortes Deutschland zu verwirklichen.
 
Staatsminister Helge Braun betonte, dass Deutschland neben der Hightech-Strategie vor neuen Herausforderungen stehe, zum Beispiel in den Bereichen Digitalisierung und Bio-Ökonomie aber auch bei der Bekämpfung von internationalen Infektionskrankheiten: „Ich glaube, Deutschland ist gut aufgestellt. Aber ich denke auch, dass es gerade unsere Stärke ist, dass wir uns nie selbstzufrieden zurücklehnen. Das, was uns antreibt, ist nicht das, was wir gestern geschafft haben,  sondern das Problem, das wir morgen lösen wollen.“
 
Der Forschungsgipfel ist eine gemeinsame Veranstaltung von Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, Nationale Aka¬demie der Wissenschaften Leopoldina und Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) und fand in diesem Jahr zum ersten Mal statt.

KONTAKT

Leopoldina

Julia Klabuhn

Kommissarische Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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