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Pressemitteilung | Freitag, 18. September 2015

Jahresversammlung der Leopoldina: Symmetrie und Asymmetrie in Wissenschaft und Kunst

„Symmetrie und Asymmetrie in Wissenschaft und Kunst“ – dieses Thema steht im Mittelpunkt der Jahresversammlung der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, die heute in Halle (Saale) eröffnet wurde. Zwei Tage lang befassen sich renommierte Wissenschaftler mit dem Phänomen Symmetrie, das über die Grenzen der wissenschaftlichen Disziplinen hinweg eine große Breite und tiefe Bedeutung besitzt. Bei der feierlichen Eröffnung am Vormittag hielt Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel die Festrede.

„In diesem Jahr beschäftigen wir uns mit einem Thema, das alle Bereiche der Wirklichkeit betrifft und damit nicht nur die Wissenschaften untereinander verbindet, sondern sie auch eng mit den Künsten verknüpft“, sagte Jörg Hacker, Präsident der Leopoldina, in seiner Rede zur Eröffnung der Jahresversammlung. „Ich bin mir sicher: Wer den Vorträgen auf unserer Jahresversammlung folgt, wird überraschende Einsichten gewinnen“, sagte Hacker weiter.

Insgesamt 14 Fachvorträge nähern sich aus unterschiedlicher Perspektive  dem Thema der Jahresversammlung. Im Festvortrag erkundet der Philosoph Prof. Dr. Dieter Birnbacher (Universität Düsseldorf) „Symmetriebrüche in der Moral“. Weitere Themen der Vorträge sind die Einflüsse von Symmetrien bei der Suche nach dem Higgs-Teilchen (Prof. Dr. Peter Jenni, Genf), bei der Erforschung neuronaler Steuerung der Fortbewegung von Tieren (Prof. Dr. Ansgar Büschges, Köln), bei der Entstehung von Krebs als überschießende Wundheilung und viele mehr. Prof. Dr. Martin Quack (Zürich), der das Thema der Jahresversammlung vorgeschlagen und mit einem Team aus allen Fachsektionen der Leopoldina das Vortrags-Programm konzipiert hat, spricht am Freitag über die Spiegelsymmetrie des Raumes und ihre Bedeutung in der Forschung in Physik, Chemie und Molekularbiologie.

Ein Höhepunkt der Jahresversammlung ist der Vortrag des  Astrophysikers Prof. Dr. Günther Hasinger (USA) am Freitagabend. In seinem Vortrag „Ist der Himmel symmetrisch“ fragt der Wissenschaftler nach Symmetrien im Kosmos. Dabei geht er auf die Entstehung und Entwicklung von Galaxien, Sternen und Planeten ebenso ein wie auf die Entwicklung Schwarzer Löcher und deren Einfluss auf die Galaxien. Unter den Referenten der Jahresversammlung ist auch der Physiker Prof. Dr. Daniel Shechtman, der 2011 den Nobelpreis für Chemie für die Entdeckung der Quasikristalle erhielt.

Zu Beginn der Jahresversammlung heute Morgen wurden herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ihre  wissenschaftlichen Leistungen ausgezeichnet. Die Cothenius-Medaillen, die Carus-Medaillen, die Schleiden-Medaille, die Mendel-Medaille, die Leopoldina-Preise für Junge Wissenschaftler, der Georg-Uschmann-Preis für Wissenschaftsgeschichte und der Thieme-Preis der Leopoldina für Medizin werden traditionell alle zwei Jahre bei der Jahresversammlung verliehen.

Gäste der Jahresversammlung sind auf Einladung der Leopoldina und der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ) rund 40 begabte Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland. Sie verfolgen die wissenschaftlichen Vorträge der Jahresversammlung und kommen mit hochkarätigen Forschern ins Gespräch, unter anderem mit dem israelischen Immunologen und Leopoldina-Mitglied Prof. Dr. Michael Sela, der mit den Schülern über die zukünftige Gestaltung der deutsch-israelischen Wissenschaftsbeziehungen sprechen wird.

Am Vortag der Eröffnung der Jahresversammlung, am Donnerstag 17. September, wählte der Senat der Leopoldina eine neue Vizepräsidentin und ein Präsidiumsmitglied der Akademie. Die Pflanzengenetikerin Prof. Dr. Ulla Bonas, Professorin an der Universität Halle-Wittenberg, ist nun eine der vier Vizepräsidenten der Leopoldina. Sie folgt auf die Mikrobiologin Prof. Dr. Bärbel Friedrich, Wissenschaftliche Direktorin des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs Greifswald. Als neues Präsidiumsmitglied wurde der Informatiker Prof. Dr. Thomas Lengauer, Direktor am Max‐Planck‐Institut für Informatik, Saarbrücken, gewählt. Er ist Nachfolger des Chemikers Prof. Dr. Helmut Schwarz, Professor an der Technischen Universität Berlin und Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung.

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