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Pressemitteilung | Freitag, 15. September 2006

Internationale Leopoldina- und DFG-Tagung zur Stammzellforschung, 24.–27. September 2006, Dresden

Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina greift in ihrer Jahreskonferenz 2006 das hochaktuelle Thema der Stammzellforschung auf.

Zugleich ist diese internationale Tagung, die vom 24. bis 27. September 2006 im Internationalen Congress Center in Dresden stattfindet, das Abschlußkolloquium des seit 2001 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Stammzell-Schwerpunktprogramms.

Mit dem eintretenden demographischen Wandel einer älter werdenden Bevölkerung wächst der Bedarf an Geweben und Organen für Transplantationen. Hier könnten in der Zukunft regenerative Zellsysteme Abhilfe schaffen. Was wissen wir über die Biologie embryonaler und adulter Stammzellen und was dürfen wir zukünftig von der Stammzellforschung erwarten? Welche Erkenntnisse haben wir heute zu regenerativen Zelltherapien z.B. bei Erkrankungen des Nervensystems, bei Herzinfarkt oder Diabetes mellitus? Auf diese Fragen werden führende Stammzell-Wissenschaftler aus aller Welt auf der Tagung in Dresden antworten.

Im Mittelpunkt der Konferenz stehen grundlegende Erkenntnisse zur Biologie von Stammzellen sowie zur Entwicklungsfähigkeit von embryonalen und adulten Stammzellen in die verschiedenen spezialisierten Zelltypen z.B. des Nervensystems, des Herzens, der Haut oder der Bauchspeicheldrüse. Aktuelle Fragen der Beziehung von Stammzellen und Tumorzellen sowie die Abhängigkeit der Stammzellfunktion von Alterungsprozessen werden in besonderen Gastvorträgen thematisiert. Dem Einsatz von Stammzellen im Tissue Engineering und in der Biotechnologie ist eine abschließende Sitzung gewidmet.

Die Tagung ist zugleich das Abschlußkolloquium des DFG-Schwerpunktprogramms (SPP) 1109 "Embryonale und gewebespezifische Stammzellen – Regenerative Zellsysteme für einen Zell- und Gewebeersatz" und repräsentiert somit auch die Ergebnisse des über fünf bis sechs Jahre geförderten Forschungsprogramms. Eröffnet wird die Tagung am Sonntag, dem 24. September, 17.00 Uhr, vom Präsidenten der Leopoldina, Professor Dr. Volker ter Meulen.

Als Höhepunkte der Tagung werden u. a. folgende Vorträge erwartet:

  • Rudolf Jaenisch (Boston, MA, USA) spricht im Eröffnungsvortrag über Perspektiven und Probleme des somatischen Kerntransfers und der embryonalen Stammzelltechnologie im Kontext regenerativer Zelltherapien,
  • Ronald McKay (Bethesda, MD, USA) berichtet über neue Stammzell-Therapien für die Regeneration von Zellen des Nervensystems
  • Arturo Alvarez-Buylla (San Francisco, USA) stellt neue Mechanismen der Regulation adulter neuraler Stammzellen vor,
  • Hans Schöler (Münster), Ihor Lemischka (Princeton, USA) und Stuart Orkin (Boston, MA, USA) berichten über aktuelle Ergebnisse ihrer Arbeiten zur Kontrolle der Pluripotenz, und
  • Bernat Soria (Alicante, Spanien) gibt einen Überblick zum derzeitigen Stand der Stammzelltherapie bei Diabetes mellitus.

Über die Zukunft der Stammzellforschung unter wissenschaftlichen und ethischen Aspekten diskutieren bei einer Rundtischdiskussion am Dienstag, 26. September 2006, ab 20.00 Uhr unter Moderation von Klaus Tanner (Institut für Systematische Theologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg):

  • Henning M. Beier (Institut für Anatomie und Reproduktionsbiologie des Universitätsklinikums Aachen)
  • Christina Berndt (Süddeutsche Zeitung, München)
  • Wolfgang Holzgreve (Universitätsfrauenklinik des Universitätsspitals Basel)
  • Rudolf Jaenisch (Whitehead Institute for Biomedical Research, Boston, USA)
  • Hans Schöler (Max-Planck-Institut für Molekulare Biomedizin, Münster)
  • Spiros Simitis (Forschungsstelle für Datenschutz der Universität Frankfurt/ Main).

Unter der Federführung des Leopoldina-Mitglieds Anna M. Wobus aus dem Leibniz Institut Gatersleben haben Mitglieder der Leopoldina-Sektionen Genetik, Humangenetik und Molekulare Medizin, Neurowissenschaften und Kulturwissenschaften sowie die Initiatoren des Schwerpunktprogramms 1109 und Sprecher des Sonderforschungsbereichs (SFB) 655 diese internationale Tagung in Dresden vorbereitet. Erwartet werden etwa 400 Teilnehmer aus aller Welt (Konferenzsprache ist englisch). Unterstützt wird die Konferenz durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und auch ganz maßgeblich durch die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Essen.

Tagungsort:
Internationals Congress Center Dresden
Ostra-Ufer 2
01067 Dresden

Tagungsgebühr (vor Ort zahlbar nur in bar)
Wissenschaftler/innen 200 Euro
Studierende * 120 Euro
Doktorand/innen * 180 Euro
Industrievertreter/innen 350 Euro
* Nachweis erforderlich

KONTAKT

Leopoldina

Caroline Wichmann

Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel. 0345 472 39 - 800
Fax 0345 472 39 - 809
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