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Pressemitteilung | Donnerstag, 13. September 2018

Was uns die fremde Natur bedeutet: Meeresbiologin Antje Boetius spricht an der Leopoldina über die Rolle der Ozeane

Die Ozeane und die Eisvorkommen auf der Erde bedecken einen großen Teil der Oberfläche unseres Planeten. Sie tragen maßgeblich dazu bei, dass die Erde bewohnbar ist. Denn Ozeane und Kryosphäre reflektieren das Sonnenlicht und vermeiden so eine Überhitzung der Erde, sie nehmen CO₂ auf und sie sind Lebensraum einer unbekannten Vielfalt von Leben, die weit über die Artenvielfalt an Land hinausgeht. Doch wie intakt ist dieser Lebensraum noch, welche Spuren haben Klimawandel und Umweltverschmutzung bereits hinterlassen? Darüber spricht Prof. Dr. Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts Bremerhaven anlässlich der Leopoldina-Jahresversammlung am Freitag, 21. September, in Halle (Saale).

Abendvortrag von Prof. Dr. Antje Boetius, Bremerhaven
„Ozeane, Kryosphäre und Mensch: Was uns die fremde Natur bedeutet“
Freitag, 21. September, 20.15 bis 21.15 Uhr
Hauptgebäude der Leopoldina, Festsaal
Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale)

Ozeane und Kryosphäre enthalten die größten genetischen Ressourcen der Erde. Weil Polar- und Tiefseeökosysteme weit entfernt von Land liegen und für Menschen dort extreme Bedingungen herrschen, sind sie jedoch schwer zugänglich und deswegen größtenteils unbekannt. Es ist schwierig zu bewerten, welche Auswirkungen die Lebensweise des Menschen auf diese Ökosysteme hat. Jedoch gibt es mittlerweile erhebliche Beweise für den menschlichen Fußabdruck in den fernsten Regionen der Erde: Nachweisbar sind Auswirkungen des Klimawandels, die Verschmutzung, insbesondere mit Plastik, und die Ausbeutung von Ressourcen im Meer und in der Kryosphäre. Antje Boetius fasst in ihrem Vortrag jüngste Beobachtungen der Veränderungen von Polar- und Tiefseeökosystemen zusammen und spricht über Strategien zum Schutz der unbekannten Natur als Teil einer nachhaltigen Entwicklung. Sie wird zudem benennen, welche Rolle Nationalakademien in dieser politischen Debatte haben, um Handlungsoptionen aufzuzeigen und Maßnahmen zum Schutz von Ozeanen und Kryosphäre anzustoßen.

Die Meeresforscherin und Mikrobiologin Antje Boetius ist Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung Bremerhaven, und seit 2009 Mitglied der Leopoldina. Sie erforscht Mikroorganismen, die Teile des Meeresbodens besiedeln und großen Einfluss auf das globale Klima haben. Für ihre Forschungen und für ihr Engagement in der öffentlichen Vermittlung von Wissenschaft wurde sie 2018 mit dem Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet und erhält Ende Oktober den Deutschen Umweltpreis.

 

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Leopoldina

Julia Klabuhn

Kommissarische Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel. 0345 47 239 - 800
Fax 0345 47 239 - 809
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