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Pressemitteilung | Freitag, 15. März 2019

Mitglieder des Nationalen MINT Forums unterstützen Umsetzung des Digitalpaktes

Pressemitteilung des Nationalen MINT Forums

Das Nationale MINT Forum (NMF) begrüßt, dass der Digitalpakt nun endlich umgesetzt werden kann, nachdem heute der Bundesrat die dafür erforderliche Änderung des Grundgesetzes beschlossen hat und die Bund-Länder-Vereinbarung unterzeichnet wurde. „Bei der Umsetzung sind jetzt Landesministerien, Schulen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft aufgefordert, ihren Beitrag zu leisten“, sagten heute die NMF-Sprecher Dr. Nathalie von Siemens und Dr. Ekkehard Winter. Das NMF und seine Mitglieder stehen der Politik für Beratung und Unterstützung zur Verfügung.

Digitale Medien sind längst allgegenwärtig und der souveräne selbstbestimmte Umgang mit ihnen sollte zur Kernkompetenz aller Menschen in modernen Gesellschaften gehören. Kinder und Jugendliche müssen deswegen unbedingt angemessen auf das Leben, Lernen und Arbeiten mit digitalen Medien vorbereitet werden. Das kann nur gelingen, wenn allgemeinbildende und berufliche Schulen sich inhaltlich, methodisch und strukturell dieser Herausforderung stellen: Digitalisierung betrifft Schule insgesamt. „Es wird nun wirklich Zeit, dass alle Schulen mit Hilfe der Mittel des Digitalpakts in die Lage versetzt werden, zeitgemäß auf die  vielfältigen neuen Anforderungen zu reagieren, die die Digitalisierung für die Schulentwicklung auf allen Ebenen mit sich bringt“, sagten die NMF-Sprecher. Bei aller Bedeutung der technischen Ausstattung müssen sich Pädagogik wie auch die Kultur der Zusammenarbeit im Gleichklang entwickeln. Eine weitere wichtige Rolle spielt die MINT-Bildung, denn die Vermittlung von Kompetenzen in den MINT-Disziplinen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik ist die Grundlage für digitale Kompetenzen.

Der Erfolg des Digitalpakts hängt in den Augen des NMF nun ganz wesentlich davon ab, dass die Akteure auf den verschiedenen Ebenen ihren Beitrag leisten.

Die Landesministerien sind aufgefordert,
•    die Vermittlung von digitalen Kompetenzen zu einem integralen Bestandteil der Aus- und Fortbildung aller Lehrkräfte unabhängig von ihrem Fachgebiet zu etablieren. Entsprechende Standards sind zu entwickeln und an allen Institutionen der Lehrkräfteaus- und -fortbildung zu verankern.
•    Pflichtzeiten und entsprechende Konzepte für digitale Kompetenzen für den gesamten Fächerkanon zu entwickeln, damit Schulen die inhaltlichen, methodischen und strukturellen Herausforderungen bewältigen können. Dazu gehören auch informatisch-algorithmische Grundkompetenzen.
•    Quereinsteiger insbesondere in MINT-Fächern gezielt zu gewinnen und auszubilden, damit sie nicht als Lückenbüßer, sondern als Impulsgeber für neue Wege in der Digital- und MINT-Bildung wirken können.

Alle Schulformen sind aufgefordert,
•    die Digitalisierung für einen Kulturwandel in den Kollegien zu nutzen und gemeinsam umfassende Konzepte für die Unterrichts-, Organisations- und Personalentwicklung zu erarbeiten, damit die digitalen Medien pädagogisch sinnvoll eingesetzt werden können.

 
Die Akteure in Wirtschaft und Zivilgesellschaft sind aufgefordert,
•    die außerschulischen Bildungsangebote zu stärken und gemeinsam mit den Schulen ein konsistentes Bildungssystem zu schaffen. Auf diese Weise kann der Mangel an geeigneten MINT-Lehrkräften und die geringe Verbreitung von Informatik und Technik als Schulfächern nicht nur kompensiert, sondern neue attraktive Angebote geschaffen werden.

Lernen an außerschulischen MINT-Orten gewinnt bei der Vermittlung von digitalen Kompetenzen zunehmend an Bedeutung. Besonders geeignet sind dabei Kooperationen auf regionaler Ebene, wie die bereits etablierten MINT-Regionen zeigen. Die Mitglieder des NMF verfügen entlang der gesamten Bildungskette hier über vielfältige Erfahrung in der außerschulischen MINT-Bildung.
Mit dem Thema Digitalisierung hat sich das NMF bereits intensiv auf dem Nationalen MINT Gipfel 2016 in Anwesenheit der Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie auf dem Parlamentarischen Abend 2017 befasst.

Über das Nationale MINT Forum
Im Nationalen MINT Forum setzen sich 30 große, überregional tätige Wissenschaftseinrichtungen, Stiftungen und Verbände gemeinsam für eine bessere Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) entlang der gesamten Bildungskette ein: von der frühkindlichen über die schulische, die berufliche und akademische Bildung bis hin zur Weiterbildung und zum lebenslangen Lernen.Als die nationale Stimme der MINT-Akteure kondensiert das Forum die Erfahrungen und Kompetenzen der MINT-Zivilgesellschaft, stößt mit seinen Empfehlungen und Forderungen öffentliche Debatten an und tritt mit anderen Stakeholdern, allen voran der Politik, in einen konstruktiven Dialog.

KONTAKT

Leopoldina

Julia Klabuhn

Kommissarische Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel. 0345 47 239 - 800
Fax 0345 47 239 - 809
E-Mail presse(at)leopoldina.org