Schutzimpfungen sind die beste Strategie, um eine Ansteckung mit schwerwiegenden Infektionskrankheiten zu verhindern. Sie haben weltweit zur Eindämmung von übertragbaren Erkrankungen beigetragen. Die meisten Menschen haben ein hohes Vertrauen in die Sicherheit und Wirksamkeit von Schutzimpfungen. Nur ein kleiner Teil der Bevölkerung nimmt aus sehr unterschiedlichen Gründen Impfungen nicht oder nur unvollständig in Anspruch. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und die Akademie der Wissenschaften in Hamburg haben heute zu diesem Thema das Diskussionspapier „Gemeinsam Schutz aufbauen“ veröffentlicht. Die Autorinnen und Autoren des Papiers analysieren darin die Gründe für fehlenden Impfschutz und empfehlen Maßnahmen, die unabhängig von der derzeit diskutierten Impfpflicht umgesetzt werden sollten.
Ein fehlender Impfschutz gefährdet die Betroffenen ebenso wie ihre Kinder sowie Menschen, die nicht geimpft werden können oder bei denen eine bestimmte Schutzimpfung nicht wirkt. In Deutschland gibt es keine Pflicht, sich impfen zu lassen. Aktuell gibt es einen gesetzgeberischen Vorstoß, die Freiwilligkeit der Entscheidung für eine Impfung gegen Masern für bestimmte Personengruppen – konkret für Personen in Gemeinschaftseinrichtungen wie zum Beispiel Kindergärten – aufzuheben.
Die Autorinnen und Autoren des Diskussionspapiers machen darauf aufmerksam, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen, die das Vertrauen in Schutzimpfungen und deren Inanspruchnahme erhöhen. Konkret benennen sie folgende Handlungsoptionen, die auch unabhängig von der möglichen Einführung einer Impfpflicht zeitnah umgesetzt werden sollten:
Mit den Diskussionspapieren bieten die Akademien Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Möglichkeit, flexibel und ohne einen formellen Arbeitsgruppen-Prozess Denkanstöße zu geben oder Diskurse anzuregen und hierfür auch Empfehlungen zu formulieren.
Zum Thema Schutzimpfungen veranstalten die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und die Akademie der Wissenschaften in Hamburg am 15. Juli eine Podiumsdiskussion in Hamburg:
„Impfen – ermöglichen, erleichtern, erzwingen?“
Podiumsdiskussion
Montag, 15. Juli 2019, 19:00 Uhr, Gartensaal im Baseler Hof
Esplanade 15, 20354 Hamburg
Ansprechpartnerinnen:
Dr. Constanze Breuer
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
Referentin der Abteilung Wissenschaft – Politik – Gesellschaft
Tel. +49 (0)345 47 239 ‒ 872
E-Mail: constanze.breuer@leopoldina.org
Dr. Kathrin Happe
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina
Stellv. Leiterin der Abteilung Wissenschaft – Politik – Gesellschaft
Tel. +49 (0)345 47 239 ‒ 862
E-Mail: kathrin.happe@leopoldina.org
Kommissarische Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. | 0345 47 239 - 800 |
Fax | 0345 47 239 - 809 |
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