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Pressemitteilung | Freitag, 9. Juni 2006

Internationales Symposium über Harnwegsinfektionen, 22.–24. Juni in Weimar

Ziele: Bessere Diagnostik, Entwicklung neuer Arzneimittel, neue Therapieempfehlungen

Infektionen durch Bakterien, Pilze, Viren oder Parasiten können in jedem Lebensalter eines Menschen, unabhängig von seinem Geschlecht auftreten und zu schwerwiegenden, lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Infektionen der Nieren- und ableitenden Harnwege gehören zu den häufigsten Erkrankungen, die durch Mikroorganismen verursacht werden. Sie können Störungen der Nierenfunktion bedingen und zu dramatischen Auswirkungen auf den Gesamtorganismus führen. Gravierende Verläufe verursachen ein akutes Nierenversagen und sind für eine plötzliche Verschlechterung einer vorbestehenden Nierenfunktionseinschränkung verantwortlich. Patienten mit einer chronischen Niereninsuffizienz sind davon ebenso gefährdet wie Patienten bei einer Hämodialyse- oder Peritonealdialysebehandlung sowie nach einer Nierentransplantation.

Infektionen können aber auch unmittelbar von den Nieren oder dem Urogenitaltrakt ausgehen und schwerwiegende Funktionsstörungen anderer Organe und Organsysteme bedingen. Fast 50 Prozentaller lebensbedrohlichen Sepsisfälle, die meist zu irreversiblen Ausfällen von Organfunktionen führen, sind auf Infektionen durch Bakterien und anderen Mikroorganismen zurück zu führen. Beispielsweise haben Frauen, die an Diabetes mellitus erkrankt sind, ein fast 25fach erhöhtes Risiko für eine Harnwegsinfektion. Diese Patienten sind nicht nur durch schwerste Infektionsverläufe, sondern auch durch eine bedrohliche Störung des Stoffwechsels gefährdet. Diese Situation bedingt meist eine wesentliche Verschlechterung der Diabeteserkrankung.

Unabhängig von der Ursache einer Infektion gilt es, derartige Erkrankungen durch gezielte diagnostische Maßnahmen so früh wie möglich zu erkennen, um ihren Verlauf durch eine sachgerechte Therapie zu beeinflussen. Um dies zu erreichen, sind Kenntnisse der klinischen Symptomatik einer Infektion ebenso wichtig wie Einsichten in die ihnen zugrundeliegenden pathogenetischen Prozesse.

Auf dem Weimarer Kongress „Harnwegsinfektionen“ treffen sich führende Experten aus Europa, den USA sowie aus Japan, Korea und Russland zu einem Informationsaustausch. Aktuellste Ergebnisse der experimentellen Forschung und Ergebnisse der klinischen Mikrobiologie und Pharmakologie werden durch international ausgewiesene Wissenschaftler diskutiert. Im Ergebnis der Weimarer Tagung sollen verbesserte Möglichkeiten für die Diagnostik derartiger Erkrankungen aufgezeigt werden. Insbesondere betrifft dies bedrohliche Infektionen bei Organfunktionsstörungen, bei Stoffwechselstörungen wie dem Diabetes mellitus und nach Nierentransplantationen. In gleicher Weise werden die Entwicklung neuer wirksamer antimikrobieller Arzneimittel sowie die Erarbeitung rationaler Therapieempfehlungen diskutiert.

Die Veranstaltung richtet sich an einen breiten Kreis internistischer Ärzte. So werden neben Mikrobiologen und Immunologen, Urologen, Nephrologen, Gynäkologen, Kinderärzte und Ärzte für Allgemeinmedizin zu dem Kongress erwartet. Die Veranstaltung steht unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Kurt G. Naber, Präsident der Internationalen Gesellschaft für Chemotherapie, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jörg Hacker (Mitglied der Leopoldina), Direktor des Institutes für Molekulare Infektionsbiologie der Universität Würzburg, Prof. Dr. Reinhard Fünfstück, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I des Sophien- und Hufeland-Klinikum Weimar und Prof. em. Dr. Günter Stein (Mitglied der Leopoldina), dem emeritierten Direktor der Klinik für Innere Medizin IV der Friedrich-Schiller-Universität Jena. 47 Experten aus Forschungsinstituten und Kliniken haben ihre Teilnahme mit Übernahme von Vorträgen zugesagt.

Es handelt sich um eine Internationale Veranstaltung der International Society of Chemotherapy in Kooperation mit:

Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldin, Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Klinische Nephrologie (DAKN), Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e.V. (PEG), Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU), Berufsverband Deutscher Internisten e.V. (BDI), European Society for Infection in Urology (ESIU), European Association of Urology (EAU), Federation of the European Societies for Chemotherapy and for Infections (FESCI), Deutsche Gesellschaft für Infektiologie e.V. (DGI)

Veranstaltungsort
Tagungshotel Dorint Sofitel am Goethepark
99423 Weimar

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenpflichtig.

KONTAKT

Leopoldina

Julia Klabuhn

Kommissarische Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel. 0345 47 239 - 800
Fax 0345 47 239 - 809
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