Termin: Dienstag, 25. April 2006, 16.30 Uhr
Ort: Vortragsgebäude der Akademie Leopoldina, Emil-Abderhalden-Straße 36, 06108 Halle (Saale)

• Prof. Dr. Michael Landthaler, Regensburg, Mitglied der Akademie: "Laseranwendungen in der Dermatologie"
  
  Bereits sieben Jahre nach dem Bau des ersten Lasers im Jahr 1960 erschien das Buch des Dermatologen Prof. Leo Goldman über Laseranwendungen in der Dermatologie. Heute sind Laser aus dem therapeutischen Repertoire der Dermatologie nicht mehr wegzudenken und die wichtigsten Indikationen sind Gefäßfehl- und Neubildungen der Haut wie Feuermale und Säuglingshämangiome. Aber auch andere Indikationen finden großes Interesse, so die Entfernung von übermäßiger Behaarung, die Entfernung von Tätowierungen und die Behandlung von entzündlichen Hauterkrankungen wie Schuppenflechte und der Lichen ruber. Trotz des breiten Anwendungsspektrums und der teils eindrucksvollen Ergebnisse sind Laser aber keine "Wunderwaffen" und nur bei richtiger Indikationsstellung und korrekter Anwendung können sie zum Nutzen der Patienten eingesetzt werden.
  
  Michael Landthaler: Medizinstudium an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Promotion (1973), Approbation als Arzt (1975), Anerkennung als Hautarzt und Allergologe (1981), Habilitation (1984). Oberarzt an der Dermatologischen Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität (1985-1988), ab 1988 Universitätsprofessor an der Universität München, seit 1991 Professor für Dermatologie und Venerologie und Direktor der Dermatologischen Klinik und Poliklinik an der Universität Regensburg. Dekan der Medizinischen Fakultät (1994-2000) und Prorektor der Universität Regensburg (2000-2002). Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Lasermedizin (1992-2001), Mitglied im Präsidium der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft.
  
  Forschungsschwerpunkte: Laseranwendungen in der Dermatologie, Photodynamische Diagnostik und Therapie, Dermatologische Onkologie.>
  
  Seit 2001 ist Michael Landthaler Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (Sektion Innere Medizin und Dermatologie)

• Prof. Dr. Gerd Assmann, Münster, Mitglied der Akademie: "Herzinfarkt und Schlaganfall: Risikopatienten, Frühtherapie, Perspektiven"
  
  Die Geißeln der Menschheit sind seit jeher Krieg, Hunger und Infektionskrankheiten. Eine neue Herausforderung sind zunehmend Krankheiten des Überflusses, z.B. Herzinfarkt und Schlaganfall. Allein in den Ländern der Europäischen Union stirbt alle 30 Sekunden ein Mensch am Herzinfarkt, der in mindestens einem Drittel aller Fälle ohne Vorwarnung eintritt. 90% aller Herzinfarkte sind vorhersagbar, zwei Drittel sind vermeidbar. Somit gewinnt die rechtzeitige Erkennung von Risikopatienten als Voraussetzung einer gezielten Frühtherapie zunehmend an Bedeutung. Grundlage fast jeder Art der Prävention ist die Umstellung auf eine gesunde Lebensführung. In nicht wenigen Fällen, beispielsweise um den Blutdruck oder den Blutcholesterinspiegel zu senken, sind Medikamente unverzichtbar. Inzwischen ist die Cholesterinsenkung eines der wenigen wirklich abgesicherten Prinzipien in der Vorbeugung und Behandlung atherosklerotischer Gefäßleiden. Über neueste Erkenntnisse zur Risikoprädiktion und Konzepte der Frühtherapie wird vorgetragen.
  
  Gerd Assmann: Studium der Humanmedizin in Köln, Freiburg und Düsseldorf (1961-1966), Promotion und Staatsexamen an der Universität Düsseldorf (1966), Approbation als Arzt (1969), Examen der Educational Commission for Foreign Medical Graduates (1971), Habilitation für Klinische Chemie (1975), Anerkennung als Arzt für Laboratoriumsmedizin (1977), als Klinischer Chemiker (1978). Forschungsaufenthalt am National Heart and Lung Institute in Bethesda, Maryland (1972-1974). Ab 1977 Leiter des Zentrallaboratoriums der Universitätskliniken Münster, ab 1980 Professor der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, ab 1983 Lehrstuhl für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin in Münster, ab 1984 Direktor, ab 1989 geschäftsführender Direktor des Institutes für Arterioskleroseforschung. Zahlreiche Preise und Ehrungen, u.a. Heinrich-Wieland-Preis (1977), Innovationspreis der Stadt Münster (1986). Mitglied der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften, im Auswahlkomitee des IOC, Ehrenmitglied der Association of American Physicians, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin (1999-2000), Präsident (1995-2003) und derzeit Executive Director der International Task Force for Prevention of Coronary Heart Disease.
  
  Forschungsschwerpunkte: Arteriosklerose, Präventivmedizin, genetische Epidemiologie
  
  Seit 2000 ist Gerd Assmann Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (Sektion Biochemie und Biophysik)