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Pressemitteilung | Freitag, 4. Juni 2004

Leopoldina-Meeting "Von der Taxonomie zur Evolution der Pflanzen" vom 10.-12. Juni 2004 in Reichelsheim

Wie haben sich Pflanzen im Laufe der Evolution entwickelt? Welche Veränderungen bzw. Anpassungen haben es ihnen ermöglicht, vor etwa 400 Millionen Jahren das Land zu besiedeln? Wie sind die Verwandtschaftsbeziehungen zwischen den vielfältigen Pflanzengruppen?

Waren bis vor einigen Jahren der systematische Vergleich der Gestalt oder der äußeren Erscheinung einer Pflanze wesentliche Kriterien für "Systematische Botaniker", so hat sich ihre Welt und Herangehensweise durch zusätzliche, neue Techniken und Methoden mittlerweile grundlegend verändert. Die Molekularbiologie hat auf diesen Gebieten rasant Einzug gehalten, prägt und revolutioniert Gebiete wie die molekulare Systematik und die molekulare Entwicklungsbiologie. Aber auch die Entdeckung exzellent konservierter Fossilien hat dazu beigetragen, dass einige Stammbäume von Pflanzen revidiert und neu festgelegt, Blütenpflanzen zum Teil neu klassifiziert, aber auch die zeitliche Entstehung einzelner Äste korrigiert werden mussten. 

Ziel der wissenschaftlichen, meist englischsprachigen Vorträge im Rahmen des Leopoldina-Meetings "Von der Taxonomie zur Evolution der Pflanzen" am 10. bis 12. Juni 2004 ist es, den derzeitigen Stand des Wissens zur Evolution der Pflanzen zu erörtern, wobei der Schwerpunkt auf der Evolution höherer Pflanzen liegt. Darüber hinaus soll heraus gearbeitet werden, welche Möglichkeiten sich mittels dieser modernen Methoden für die Pflanzenforschung künftig ergeben werden. 

Das Meeting der Leopoldina in Reichelsheim ist zugleich eine Ehrung für den unermüdlichen Botaniker und Naturphilosophen Christian Gottfried Nees von Esenbeck, der etwa 6800 Pflanzenarten neu beschrieben haben soll. Nees von Esenbeck wurde 1776 auf Schloss Reichenberg bei Reichelsheim geboren, eine Umgebung, die sein Wirken als Botaniker prägte. Zugleich war er 40 Jahre lang (1818-1858) Präsident der Leopoldina. Ihm ist die öffentliche Abendveranstaltung zur Eröffnung der Tagung am 10. Juni 2004 in der Reichenberghalle um 20.00 Uhr gewidmet. Den Festvortrag hält der frühere Leopoldina-Präsident Prof. Dr. Dr. h.c. Benno Parthier aus Halle (Saale) zum Thema "Nees von Esenbeck und die national-akademischen Reformbestrebungen der Leopoldina". 

Die Initiative zu dieser Veranstaltung ging von drei Leopoldina-Mitgliedern, den Botanik-Professoren Ulrich Lüttge, Darmstadt, Peter K. Endress, Zürich, und dem Molekularbiologie-Professor Benno Parthier, Halle (Saale), aus.

Finanzielle Unterstützung erfährt das Symposium außer von der Leopoldina von der Deutschen Botanischen Gesellschaft und der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Essen.

KONTAKT

Leopoldina

Caroline Wichmann

Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel. 0345 472 39 - 800
Fax 0345 472 39 - 809
E-Mail presse(at)leopoldina.org