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Pressemitteilung | Freitag, 3. März 2000

Presseinformation 1/2000

Öffentliche Vortragssitzung der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina

  • Termin: Dienstag, 7. März 2000, 16.30 Uhr
  • Ort: Vortragsgebäude der Akademie Emil-Abderhalden-Straße 36, 06108 Halle (S.)

Es sprechen zwei Mitglieder der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina:

Professor Dr. Erwin Neher, Direktor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie, Abteilung Membranbiophysik, Göttingen, zum Thema "Kalziumsignale und synaptische Kurzzeitplastizität im Nervensystem" und Professor Dr. Hans-Peter Zenner, Direktor der Hals-Nasen-Ohren-Universitäts-klinik, Tübingen, zum Thema "Die Schallverarbeitung des Ohres".

Herr Neher ist Biophysiker, Mitglied der Akademie Leopoldina und zahlreicher anderer Akademien. Er erhielt vielfältige Auszeichnungen, darunter 1991 zusammen mit Prof. Dr. Bert Sakmann, Heidelberg, den Nobelpreis für Medizin und Physiologie. Gemeinsam entwickelten sie eine Methode, die "patch-clamp"-Technik, mit der Bestandteile (Ionenkanäle) von Zellmembranen funktionell untersucht werden können. Diese Methode revolutionierte zuerst die Hirnforschung, in dem sie aufzeigte, wie elektrische und chemische Signale im Gehirn übermittelt werden. Mittlerweile wird diese Technik auch in der klinischen Medizin eingesetzt. Mit ihr gelingt es, die Wirkungsweise von Arzneimitteln zu verstehen und neue Arzneimittel zu entwickeln. Herr Neher wird in seinem Vortrag darauf eingehen, welche Signale bei der Nervenreizleitung eine Rolle spielen und wie diese durch Kalzium-Ionen reguliert werden.

Herr Zenner studierte Medizin und Kunstgeschichte. Er ist Mitglied der Leopoldina und anderer Akademien und erhielt vielfältige Auszeichnungen, darunter 1986 den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Er widmet sich der Frage, wie der Vorgang des Hörens zustande kommt. Er ist Gründungssprecher eines vom Bundesforschungsministerium finanzierten interdisziplinären klinischen Forschungszentrums, das sich mit der Diagnose und Therapie bei Erkrankungen von Organsystemen beschäftigt. Sein Spezialgebiet ist dabei die Entwicklung von Hörimplantaten.

Die Kurzbeiträge beider Vorträge werden im Jahrbuch 2000 der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina veröffentlicht.

Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina (gegründet 1652 in Schweinfurt) mit Sitz in Halle an der Saale (seit 1878) ist eine übernationale Gelehrtengesellschaft mit gemeinnützigen Aufgaben und Zielen. Sie ist die älteste naturwissenschaftliche Akademie in Deutschland und trägt durch Jahresversammlungen, fachspezifische Meetings und Symposien, monatliche Vortragssitzungen und die vielfältigen persönlichen Kontakte der Mitglieder "zum Wohle des Menschen und der Natur" bei. Ihr gehören derzeit 959 Mitglieder in aller Welt an.

Zwei Drittel der Mitglieder kommen aus den Stammländern Deutschland, Schweiz und Österreich, ein Drittel aus weiteren ca. 30 Ländern. Zu Mitgliedern werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus naturwissenschaftlichen und medizinischen Disziplinen gewählt, die sich durch bedeutende Leistungen ausgezeichnet haben.

Die Leopoldina wird von einem ehrenamtlichen Präsidenten bzw. Präsidium geleitet. Präsident der Leopoldina ist seit 1990 der Biologe Professor Dr. Benno Parthier. Vizepräsidenten sind derzeit der Mikrobiologe Professor Dr. Werner Köhler, Jena, der Virologe Professor Dr. Volker ter Meulen, Würzburg, der Biochemiker Professor Dr. Alfred Schellenberger, Halle, und der Chemiker Professor Dr. Ernst-Ludwig Winnacker, München. Letztgenannter ist zugleich Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Bonn. Die laufenden Geschäfte der Leopoldina führt ein Generalsekretär. Seit Februar 2000 übt die Neurobiologin Dr. Jutta Schnitzer-Ungefug diese Funktion aus.

KONTAKT

Leopoldina

Julia Klabuhn

Kommissarische Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel. 0345 47 239 - 800
Fax 0345 47 239 - 809
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