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Pressemitteilung | Dienstag, 17. April 2007

Öffentliche Vorträge der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina am 24. April 2007

Zu den Themen "Was können molekulare Erkenntnisse zur Therapie von Hauttumoren beitragen?" (E.-B. Bröcker, Würzburg) und "Welten der Information: Informatik im Spannungsfeld zwischen Grundlagen- und Ingenieurwissenschaft" (M. Broy, München)

Termin:  Dienstag, 24. April 2007, 16.30 Uhr
Ort: Vortragsgebäude der Akademie Leopoldina
Emil-Abderhalden-Straße 36, 06108 Halle (Saale)

  • Prof. Dr. Eva-Bettina Bröcker, Würzburg, Mitglied der Akademie: Was können molekulare Erkenntnisse zur Therapie von Hauttumoren beitragen?

Hauttumoren sind die häufigsten Tumoren des Menschen. Ihre Inzidenz nimmt zu – zum einen aufgrund unseres Freizeitverhaltens, zum anderen aufgrund der erfreulichen Tatsache, dass wir ein höheres Lebensalter erreichen. Die meisten Hauttumoren können durch rechtzeitige Erkennung operativ geheilt werden. Problematischer sind aber Tumoren, die sich in Vielzahl entwickeln, wie die Vorstufen epithelialer Karzinome oder stark metastasierungsfähige Tumoren wie das Melanom oder andere Tumoren der Haut. Neuere molekulare Erkenntnisse über die Tumorentstehung und Tumorprogression sind die Basis für die aktuellen Entwicklungen in der Therapie von Hauttumoren. In ihrem Vortrag diskutiert Eva-Bettina Bröcker neue Therapieansätze, vor allem am Beispiel des malignen Melanoms.

Eva-Bettina Bröcker: Studium der Humanmedizin an den Universitäten in Kiel und Leeds (1965-1971), Medizinisches Staatsexamen in Kiel (1971), Promotion zum Dr. med. (1972), Approbation als Ärztin (1973). Stipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Bereich Immunologie in Kiel und in Basel. Ausbildung zur Dermatologin an der Universitäts-Hautklinik Münster, Anerkennung als Ärztin für Dermatologie und Venerologie (1982), Habilitation für das Fach Dermatologie und Venerologie (1984). Professorin an der Universität Münster (1986-1991), seit 1991 Professorin für Haut- und Geschlechtskrankheiten an der Universität Würzburg, seit 1992 Direktorin der Universitäts-Hautklinik in Würzburg. Verschiedene Preise und Auszeichnungen, z. B. das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1997) und den Bayerischen Maximiliansorden (2001). Mitglied u. a. in der Gesellschaft für Immunologie, der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft und der American Academy of Dermatology. Umfassende Gutachtertätigkeit, z. B. für die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Deutsche Krebshilfe, die Alexander-von-Humboldt-Stiftung sowie für diverse Zeitschriften. Mitglied im Medizinausschuss des Wissenschaftsrates seit Januar 2007. 

Forschungsschwerpunkte: Immuntherapie Melanom, Tumorimmunologie, Autoimmundermatosen, Dermatohistologie.

Seit 2002 ist Eva-Bettina Bröcker Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (Teilsektion Dermatologie).

 

  • Prof. Dr. Manfred Broy, München, Mitglied der Akademie: Welten der Information: Informatik im Spannungsfeld zwischen Grundlagen- und Ingenieurwissenschaft

Informatik ist die Wissenschaft von der Information und von ähnlich grundsätzlicher Bedeutung wie die Wissenschaft von der Energie, von der Materie oder vom Leben. Viele tief liegende Fragen zur Rolle der Information in der Physik, Chemie oder Medizin sind noch zu erschließen – und ebenso zu ihrer Rolle für den Menschen. Heute wird die Informatik primär durch ihre Bedeutung für die Informationsgesellschaft und die Verwaltung und Technologie wahrgenommen. Die symbolische Darstellung und Verarbeitung von Information, über viele Jahrhunderte ein Thema der Logik, erhält durch die digitale Technologie Durchschlagskraft. Für nahezu alle Wissenschaften – mit besonderem Nachdruck für die Betriebswirtschaft, aber auch für die Ingenieurwissenschaften – wird die Informatik Erkenntnis- und Innovationstreiber. Diskrete Modelle, Methoden und Techniken wandeln diese Disziplinen nachhaltig, wie Manfred Broy in seinem Vortrag zeigen wird. Die Abstraktion und die symbolische digitale Modellierung von Information, Berechnung, von Prozessen und Vorgängen eröffnen völlig neue Möglichkeiten: Wir gewinnen neue Formen der Analyse, Simulation, Interaktion, Kommunikation und Organisation, sowie neue Funktionalitäten und neuartige Produkte.

Manfred Broy: Studium der Mathematik und Informatik an der Technischen Universität München (1971-1976). Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Informatik und im DFG-Sonderforschungsbereich 49 „Programmiertechnik“ (1976-1983). Promotion an der Fakultät für Mathematik der Technischen Universität München (1980), Habilitation an der Fakultät für Mathematik und Informatik der Technischen Universität München (1982). 1982-1989 Professor für Informatik an der Universität Passau, seit 1989 Professor für Informatik an der Technischen Universität München, 1992 Gründungsdekan der Fakultät für Informatik. Zahlreiche Preise, z. B. Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (1994) und Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1996). Diverse Mitgliedschaften, u. a. in der Europäischen Akademie der Wissenschaft (seit 1992), im acatech-Konvent für Technikwissenschaften der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften e. V. (seit 2006) und Max Planck Fellow am Institut für Softwaresysteme in Kaiserslautern (seit 2006).

Forschungsschwerpunkte: Software Engineering, Systems Engineering.

Seit 2003 ist Manfred Broy Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina (Sektion Informationswissenschaften).

KONTAKT

Leopoldina

Julia Klabuhn

Kommissarische Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel. 0345 47 239 - 800
Fax 0345 47 239 - 809
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