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Pressemitteilung | Dienstag, 17. Februar 2009

Öffentliche Vorträge der Leopoldina am 17. Februar 2009

Öffentliche Vorträge der Leopoldina zu den Themen "Macht des Zufalls" und "Gliazellen - wie beeinflussen sie unsere Hirntätigkeit?"

Termin: Dienstag, 17. Februar 2009, 16.30 Uhr
Ort: Vortragsgebäude der Akademie Leopoldina
Emil-Abderhalden-Straße 36, 06108 Halle (Saale)

  • Prof. Dr. Angelika Steger ML, Zürich: „Macht des Zufalls“

In die Welt der Physik hat der Faktor Zufall inzwischen unumstritten und vehement Einzug genommen: in der Quantenphysik sind einzelne Ereignisse grundsätzlich nicht mehr präzise vorhersagbar. Aber auch in anderen Disziplinen hat der Zufall, oft nach anfänglich großen Akzeptanzproblemen, inzwischen eine tragende Rolle übernommen. In diesem Vortrag soll dies an einigen aktuellen Beispielen aus der Informatik erläutert werden. Ziel ist, hierbei aufzuzeigen, dass die Verwendung eines randomisierten Ansatzes oft zu konzeptionell sehr einfachen Algorithmen führt - und dies sogar bei Szenarien in denen a priori gar nicht klar ist, wie man überhaupt zu einer Lösung gelangen soll.

Angelika Steger ist Professorin am Institut für theoretische Informatik der ETH Zürich. Seit 2007 ist sie Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina  und gehört der Sektion Informationswissenschaften an. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Kombinatorische Algorithmen und Diskrete Mathematik, insbesondere Analyse zufälliger Strukturen und randomisierter Algorithmen.

  • Prof. Dr. Helmut Kettenmann ML, Berlin: „Gliazellen – wie beeinflussen sie unsere Hirntätigkeit?“

Unser Gehirn enthält zwei Zelltypen: Neurone und Gliazellen. Die Forschung der letzten Jahre hat gezeigt, dass diese beiden Zellen eng miteinander interagieren. Dies führte zu dem Konzept, dass die Funktionen unseres Gehirns von der Aktivität beider Zellgruppen bestimmt werden und dass auch Schädigung und Erkrankungen des Gehirns zu Veränderungen in beiden Zellpopulationen führen. Gliazellen unterteilen sich in drei Gruppen. Die Astrozyten haben sowohl Kontakt zur Blut-Hirn-Schranke als auch zu Synapsen und könnten damit neuronale Aktivität und Durchblutung koppeln. Die Oligodendrozyten sind die Myelin-bildenden Zellen des zentralen Nervensystems, und ihre Bedeutung erkennt man bei demyelinisierenden Erkrankungen wie der Multiplen Sklerose. Die Mikrogliazellen sind die pathologischen Sensoren des Gehirns und reagieren auf Veränderungen der Umgebung mit einem komplexen Aktivierungsprogramm, wodurch sie sehr stark auf den pathologischen Verlauf einwirken. Die Forschungen der Arbeitsgruppe Kettenmann zielen auf ein besseres Verständnis von Gliazellen im Zusammenspiel mit Neuronen, um die molekularen Grundlagen von Gehirntätigkeit aufzudecken und ein molekulares Verständnis neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen zu erlangen.

Helmut Kettenmann ist Leiter der Forschungsgruppe Zelluläre Neurowissenschaften am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin-Buch und Professor für Zelluläre Neurobiologie an der Charité Berlin. Seit 2003 ist Helmut Kettenmann Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina  und gehört der Sektion Neurowissenschaften an. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Funktionen von Gliazellen im gesunden und kranken Nervensystem.

KONTAKT

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Julia Klabuhn

Kommissarische Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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Fax 0345 47 239 - 809
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