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Pressemitteilung | Dienstag, 24. März 2009

Öffentliche Vorträge der Leopoldina am 24. März 2009

Öffentliche Vorträge der Leopoldina zu den Themen "Pharmakogenetik: Der Weg zur personalisierten Medizin" und "Apoptose und Krebs"

Termin:  Dienstag, 24. März 2009, 16.30 Uhr
Ort: Vortragsgebäude der Akademie Leopoldina
Emil-Abderhalden-Straße 36, 06108 Halle (Saale)

  • Prof. Dr. Peter J. Meier-Abt ML , Basel: „Pharmakogenetik: Der Weg zur personalisierten Medizin“

Arzneimittel wirken nicht bei allen Menschen gleich. Diese Tatsache ist schon lange bekannt, doch die Ursachen für die individuellen Unterschiede von Arzneimittelwirkungen sind auch heute noch erst teilweise bekannt. Neben umweltbedingten, resp. erworbenen Faktoren gibt es vor allem genetische Faktoren, die das erwünschte Ansprechen auf gewisse Arzneimittel und vor allem das Auftreten von unerwünschten Arzneimittelwirkungen mitbestimmen. Solche pharmakogenetischen Unterschiede gibt es vor allem in der Fähigkeit des Körpers, Arzneimittel abzubauen und auszuscheiden. Menschen, die infolge spezifischer Rezeptor-, Enzym- oder Transportdefekte auf gewisse Arzneimittel nicht ansprechen oder sie nur sehr langsam aus dem Körper ausscheiden können, müssen mit alternativen Arzneimittelklassen oder mit deutlich reduzierten Dosierungen behandelt werden. Umgekehrt können übernormale Ausscheidungsraten für ungenügende Arzneimittelwirkungen verantwortlich sein, was bei den entsprechenden Patienten für eine erfolgreiche Behandlung deutliche Dosissteigerungen notwendig macht. Tumorspezifische molekulargenetische Unterschiede sind insbesondere auch für das individuelle Ansprechen, resp. Nichtansprechen, von Tumorerkrankungen auf gewisse Arzneimittelklassen verantwortlich. Pharmakogenetische Unterschiede müssen in der zukünftigen Arzneimitteltherapie vermehrt berücksichtigt werden, um das Therapiepotential der verfügbaren und neuen Arzneimittel optimal zu nutzen und den Weg zur personalisierten Medizin zum Wohle der Patienten weiter zu entwickeln.

Peter J. Meier-Abt:  Professor für Klinische Pharmakologie und Toxikologie an der Universität Basel; Forschungsschwerpunkte: Bedeutung der identifizierten Transportsysteme für Arzneimittelinteraktionen und arzneimittelinduzierte Leberschäden sowie der Regulation ihrer Expression auf transkriptioneller Ebene und in Zellkultur. Seit 2004 ist Peter J. Meier-Abt Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und gehört der Sektion Physiologie und Pharmakologie/Toxikologie an.

  • Prof. Dr. Peter H. Krammer ML, Heidelberg: „Apoptose und Krebs“

Apoptose, programmierter Zelltod, ist die häufigste Form des Zelltodes im Körper. Bei Tumorzellen ist Apoptose sehr oft dysreguliert. Das Gleichgewicht zwischen Apoptose und Wachstum im normalen Organismus ist hier in Richtung “zu wenig” Apoptose und “zu viel” Wachstum verschoben. Besonders Tumorstammzellen und Tumore, die mit  Chemotherapeutika behandelt sind, zeigen eine relative Apoptoseresistenz. In unseren Arbeiten haben wir wesentliche Signalmechanismen der Apoptose aufgeklärt und Moleküle definiert, die für Apoptoseresistenz von Bedeutung sind. Zukünftige Arbeiten zielen darauf, Apoptoseresistenz zu brechen und Tumorzellen wieder für Apoptose zu sensibilisieren, um sie damit der Therapie zugänglich zu machen.

Peter H. Krammer: Professor für Immunologie am DKFZ in Heidelberg; Forschungsschwerpunkte: CD95, sein Signalmechanismus und seine Rolle in der Physiologie und in Krankheiten, Sensitivität und Resistenz bei Apoptose und deren Rolle im Immunsystem und in Krankheiten.
Seit 2004 ist Peter H. Krammer Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und gehört der Sektion Mikrobiologie und Immunologie an.

KONTAKT

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Julia Klabuhn

Kommissarische Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel. 0345 47 239 - 800
Fax 0345 47 239 - 809
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