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Pressemitteilung | Dienstag, 28. April 2009

Öffentliche Vorträge der Leopoldina am 28. April 2009

Öffentliche Vorträge der Leopoldina zu den Themen "Stützzellen als Stammzellen – neue Nervenzellen nach Gehirnverletzung" und "Vom Verschwinden des Chlorophylls"

Termin:  Dienstag, 28. April 2009, 16.30 Uhr
Ort: Vortragsgebäude der Akademie Leopoldina
Emil-Abderhalden-Straße 36, 06108 Halle (Saale)

  • Magdalena Götz ML, Neuherberg/München:„Stützzellen als Stammzellen – neue Nervenzellen nach Gehirnverletzung“

Gliazellen wurden lange Zeit ausschließlich als Stütz- und Hilfszellen für die Nervenzellen im Gehirn betrachtet. Die Forschung der Arbeitsgruppe um Magdalena Götz konnte zum einen zeigen, dass Gliazellen während der Gehirnentwicklung als Stammzellen und Vorläuferzellen fungieren, die fast alle Zellen des erwachsenen Gehirns bilden. Sie konnten zudem belegen, dass adulte neurale Stammzellen ebenfalls Gliazellen sind, die zeitlebens noch Nervenzellen bilden, und dass Gliazellen nicht-neurogener Regionen im erwachsenen Gehirn von Säugern nach einer Verletzung wieder in Stammzellen dedifferenzieren. Dieser Paradigmenwechsel im Verständnis der Gliazellen als Stammzellen statt Stützzellen wird im Vortrag zum Ausdruck kommen und es werden die dafür relevanten molekularen Mechanismen beleuchtet.

Magdalena Götz:  Magdalena Götz ist Leiterin am Institut für Stammzellforschung am Helmholtz Zentrum München und Professorin für Physiologische Genomik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2007 ist sie Mitglied der Leopoldina-Sektion Humangenetik und Molekulare Medizin.

  • Bernhard Kräutler ML, Innsbruck/Österreich:„Vom Verschwinden des Chlorophylls“

Des Lebens sichtbarstes Zeichen dürfte wohl vom Metabolismus des Chlorophylls ausgehen, von dem jedes Jahr auf der Erde etwa 1000 Millionen Tonnen umgesetzt werden. Noch vor etwa 20 Jahren schien das grüne Pflanzenpigment dennoch spurlos zu verschwinden und der Chlorophyll-Abbau war eine ungeklärte Problematik. Wie das „Verschwinden des Chlorophylls“ inzwischen enträtselt wurde, wird in diesem Vortrag erläutert. Die dabei gefundenen Chlorophyll-Kataboliten wurden zunächst als Detoxifizierungs-Abfall betrachtet. Heute wird vermutet, dass sie aktiv zur Lebensfähigkeit der Pflanzen beitragen. Sie sind Antioxidantien und kommen auch in der menschlichen Nahrung vor. Kürzlich wurden von der Arbeitsgruppe um Bernhard Kräutler in gelben Bananen blau fluoreszierende Chlorophyll-Kataboliten entdeckt, im Herbstlaub erste gelbe Chlorophyll-Abbauprodukte nachgewiesen.

Bernhard Kräutler: Bernhard Kräutler ist Professor für Organische Chemie am Institut für Organische Chemie der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Seit 2006 ist er Mitglied der Leopoldina-Sektion Chemie.

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Leopoldina

Julia Klabuhn

Kommissarische Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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Fax 0345 47 239 - 809
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