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Pressemitteilung | Freitag, 2. Oktober 2009

Leopoldina ehrt zwei Wissenschaftler mit Carus-Medaillen

Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften würdigt mit der Vergabe der Carus-Medaille die herausragende Forschungsarbeit ihrer Mitglieder Prof. Dr. Frédéric Merkt, Zürich, und Prof. Axel Meyer, Ph.D., Konstanz. Die Ehrungen werden im Rahmen der Feierlichen Eröffnung der Leopoldina-Jahresversammlung am 2. Oktober 2009 in Halle (Saale) vorgenommen.

Prof. Dr. Frédéric Merkt (Jg. 1966) hat eine beispielhafte akademische Laufbahn vorzuweisen. Er wurde bereits mit 29 Jahren als Assistenzprofessor an die ETH Zürich berufen und dort im Alter von 33 Jahren (1999) zum Ordinarius für Physikalische Chemie befördert. Seine Forschungsarbeiten sind der Untersuchung der strukturellen und dynamischen Eigenschaften elektronisch hochangeregter Zustände (sogenannter Rydbergzustände) von Atomen und Molekülen und deren Anwendung zur Lösung chemischer und technologischer Probleme gewidmet. Diese Arbeiten zeichnen sich aus durch innovative Entwicklungen auf den Gebieten der Spektroskopie und der XUV-Lasertechnik (Extrem Ultraviolette Strahlung). Frédéric Merkt wurde bereits mit den höchsten Auszeichnungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs in der Schweiz geehrt, dem Werner-Preis der Schweizerischen Chemischen Gesellschaft und dem nationalen Latsis-Preis. 2004 erhielt er den Akademiepreis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Seit 2008 ist er Präsident der Division Chemische Forschung der Schweizerischen Chemischen Gesellschaft. Frédéric Merkt ist seit 2009 Mitglied der Leopoldina-Sektion Chemie.

Prof. Axel Meyer, Ph.D. (Jg. 1960) zählt weltweit zu den führenden Experten auf dem Gebiet der Evolutionsbiologie. Er wurde bereits mit 29 Jahren zum Assistenzprofessor an der State University in New York berufen und erhielt im Alter von 33 Rufe an das Imperial College in London, die Humboldt Universität Berlin und die Universität Regensburg. Mit 36 Jahren nahm er einen Ruf an die Universität Konstanz an. Axel Meyer beschäftigt sich unter anderem mit der Fragestellung, durch welche Prozesse neue Arten entstehen. In seinen Arbeiten hat er nicht nur eine Reihe von Problemen wie beispielsweise die Evolution der extrem artenreichen Radiationen von Buntbarschen in Ostafrika gelöst, sondern auch die empirische Erkenntnis etabliert, dass Artenbildung auch ohne geographische Barrieren stattfinden kann. In jüngerer Zeit war er ein Pionier in der Verwendung von vergleichenden genomischen Daten zur Untersuchung der genetischen Basis von Adaptionen und morphologischer Komplexität. So hat er erfolgreich die Brücke zwischen phänotypischen und genetischen Aspekten der Evolution geschlagen. Viel seiner sehr zahlreichen Publikationen wurden entsprechend in den führenden wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert und sehr häufig zitiert. Axel Meyer erhielt für seine Arbeiten eine Vielzahl von Auszeichnungen und ist seit 2009 Leopoldina-Mitglied in der Sektion Organismische und Evolutionäre Biologie.

Zur Carus-Medaille: Die Carus-Medaille geht auf eine Stiftung aus Anlass des 50. Professorenjubiläums des XIII. Präsidenten der Leopoldina, Carl Gustav Carus (1789-1869), zurück. Sie wurde 1896 erstmals vergeben. In der Regel wird die Carus-Medaille von der Leopoldina für bedeutende naturwissenschaftliche oder medizinische Forschungsleistungen an jüngere Wissenschaftler verliehen. Seit 1961 ist die Carus-Medaille mit dem von der Stadt Schweinfurt, dem Gründungsort der Leopoldina, gestifteten Carus-Preis verbunden. Dieser ist mit 5.000 Euro dotiert.

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Leopoldina

Julia Klabuhn

Kommissarische Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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