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Pressemitteilung | Freitag, 30. Oktober 2009

Leopoldina-Präsident Volker ter Meulen mit der Robert-Koch-Medaille in Gold geehrt

Der Präsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften, Professor Volker ter Meulen, ist am heutigen Freitag, 30. Oktober, mit der Robert-Koch-Medaille in Gold ausgezeichnet worden. Der Virologe erhielt die Auszeichnung der Robert-Koch-Stiftung für sein Lebenswerk zur Erforschung der neuronalen Persistenz von Virusinfektionen. Überreicht wurde sie durch Staatssekretär Dr. Klaus Theo Schröder in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin.

Prof. Dr. Dr. h.c. Volker ter Meulen zählt zu den weltweit führenden Forschern auf dem Gebiet von Virusinfektionen des Zentralnervensystems. Dazu gehören Erkrankungen wie die subakute sklerosierende Panenzephalitis und durch Coronaviren und Affen-Immundefizienzviren verursachte Infektionen. In seinen Forschungsarbeiten konnte ter Meulen zeigen, dass Masernviren die körpereigene Immunabwehr ausschalten, indem sie die Bildung von Lymphozyten durch Glykoproteine hemmen. Diese Entdeckung gehört zu den Pionierarbeiten, weil sie ein neues Prinzip der Unterdrückung des Immunsystems enthüllt.

Volker ter Meulen, Jahrgang 1933, studierte Medizin in Münster, Innsbruck, Kiel und Göttingen. Er erhielt seine virologische Ausbildung am Children’s Hospital of Philadelphia, USA, und wurde nach seiner Habilitation in Göttingen und weiteren Forschungstätigkeiten in Philadelphia sowie in Berkeley, USA, im Jahr 1975 ordentlicher Professor für klinische Virologie und Immunologie an der Universität Würzburg. Den Lehrstuhl hatte er bis zu seiner Emeritierung 2003 inne. Seit 2003 ist er Präsident der Leopoldina.

Die Robert-Koch-Stiftung ehrte heute zugleich Professor Dr. Carl Nathan, Weill Medical College of Cornell University, New York, mit dem Robert-Koch-Preis, für seine bahnbrechenden Forschungsarbeiten über die Mechanismen der antibakteriellen Infektabwehr. Der Robert-Koch-Preis und die Medaille in Gold, die beide jährlich verliehen werden, zählen zu den höchstrangigen wissenschaftlichen Auszeichnungen in Deutschland. Die Stiftung, die unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler steht, fördert die Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten und anderer, weit verbreiteter Krankheiten. 

Der Forscher, nach dem die Auszeichnungen benannt sind, hat die moderne Bakteriologie begründet. Robert Koch (1843 bis 1910) erhielt dafür im Jahr 1905 den Nobelpreis für Medizin und Physiologie. Er entdeckte 1876 den Milzbrand- und 1882 den Tuberkuloserreger. Von 1883 an widmete sich Koch der Erforschung weiterer Infektionskrankheiten, unter anderem der Cholera. Er war von 1891 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1904 Direktor des Instituts für Infektionskrankheiten in Berlin.

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