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Pressemitteilung | Mittwoch, 14. März 2012

Leopoldina-Lecture: Günther Hasinger spricht über energiereiche Plasmen im Weltraum als Vorbild für die Kernfusion

In einer Leopoldina-Lecture spricht der Astrophysiker Professor Günther Hasinger, Universität Hawaii, am Dienstag, 20. März, in Halle über das Thema „Von der Entstehung des Universums bis zur Energiegewinnung: Energiereiche Plasmen im Kosmos und auf der Erde“. Zu diesem Vortrag laden wir Sie sehr herzlich ein.

Leopoldina-Lecture von Professor Günther Hasinger
„Von der Entstehung des Universums bis zur Energiegewinnung: Energiereiche Plasmen im Kosmos und auf der Erde“
Dienstag, 20. März 2012, 18.30 bis 20.00 Uhr
Hauptgebäude der Leopoldina, Festsaal
Jägerberg 1 (gegenüber der Moritzburg) in 06108 Halle (Saale)

In der Entwicklung des Universums spielen heiße, energiereiche Plasmen eine wichtige Rolle: Bei einer großräumigen Strukturentstehung etwa werden kosmischen Gase in den Zentren von Galaxienhaufen mehrere Millionen Grad Celsius heiß. Am Ende des Lebens massereicher Sterne werden Gasmassen durch Supernova-Explosionen mit hoher Geschwindigkeit in den Kosmos geschleudert und ebenfalls stark aufgeheizt. Ebenso Materie, die durch kompakte Objekte wie Neutronensterne und Schwarze Löcher angezogen wird. Alle diese heißen Plasmen können besonders gut im Röntgenlicht beobachtet und beschrieben werden. Im Inneren von Fusionsreaktoren herrschen ähnliche Bedingungen. Dort versuchen Forscher, das Sonnenfeuer nachzuempfinden, um – so die Hoffnung –  zur zukünftigen Sicherheit der Energieversorgung beizutragen.

In seinen Forschungsarbeiten zeigte Günther Hasinger, dass die lange Zeit als rätselhaft geltende kosmische Röntgenhintergrundstrahlung von Schwarzen Löchern in den Zentren weit entfernter Galaxien ausgesandt wird. Es ist maßgeblich seiner Forschung zu verdanken, dass man heute weiß, dass diese Schwarzen Löcher Saatkeime von Galaxien und Motoren für deren Entwicklung sind.

Professor Günther Hasinger hat in München Physik studiert und dort auch promoviert. Nach verschiedenen Forschungsaufenthalten übernahm er 1994 einen Lehrstuhl an der Universität Potsdam. Von 2001 bis 2008 war er Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik. Danach wechselte er von der Kosmologie zur Fusionsforschung und folgte einer Berufung als Direktor an das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching. Im vergangenen Jahr kehrte Hasinger in sein ursprüngliches Arbeitsgebiet zurück und übernahm die Leitung des Instituts für Astronomie der Universität Hawaii. Hasinger ist seit 2011 Mitglied der Leopoldina in der Sektion Physik.

Die Leopoldina-Lecture findet im Rahmen des Symposiums „Welt im Wandel –Über den Umgang mit Ungewissheiten“ statt, zu dem Sie ebenso herzlich eingeladen sind. In dem Symposium der Mitglieder der Klasse I der Leopoldina, in der die Sektionen der Mathematik, Natur- und Technikwissenschaften versammelt sind, stellen führende Wissenschaftler ihre Forschungsarbeiten vor. Sie spannen dabei einen großen thematischen Bogen von der Datensicherheit im Internet bis hin zu den Wechselwirkungen von Biodiversität und Klima.
Das Symposium richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, an Studierende sowie an alle an Wissenschaft interessierten Bürger. Das Symposium versteht sich als Forum für den Austausch zwischen der Leopoldina und der regionalen Wissenschaftslandschaft.

KONTAKT

Leopoldina

Julia Klabuhn

Kommissarische Leiterin der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel. 0345 47 239 - 800
Fax 0345 47 239 - 809
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