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Nova Acta Leopoldina

Climate Change and Infectious Diseases

Bd. 111, Nr. 381

International Conference in Zusammenarbeit mit der Indian National Science Academy, dem Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald und dem Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit

Herausgegeben von Bärbel Friedrich (Berlin/Greifswald), Jörg Hacker (Berlin), Seyed E. Hasnain (Hyderabad), Thomas C. Mettenleiter (Greifswald/Insel Riems) und Jens Schell (Greifswald/Insel Riems)

(2010, 120 Seiten, 22 Abbildungen, 12 Tabellen, 21.5 Euro, ISBN: 978-3-8047-2806-6)

Der Schutz von Mensch und Tier vor Infektionskrankheiten spielt in einer globalisierten Welt mit engen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verflechtungen eine immer größere Rolle. In diesem Zusammenhang gewinnen auch Zoonosen, vom Tier auf den Menschen übertragbare Krankheiten, zunehmend an Bedeutung. Krankheitserreger können sich heute binnen kurzer Zeit weltweit verbreiten und so sowohl gesundheitliche als auch wirtschaftliche Schadensereignisse verursachen, wenn sie auf geeignete Umweltbedingungen treffen. Diese werden auch durch den globalen Klimawandel beeinflusst, dessen Auswirkungen und Konsequenzen für zukünftige Generationen intensiv diskutiert werden. Klimaänderungen können einen starken Einfluss auf das Vorkommen von Infektionskrankheiten bei Mensch und Tier haben. So kann die globale Erwärmung die Verbreitungsgebiete von Arthropoden- und Nagetier-Vektoren verändern, während extreme Wetterbedingungen, vor allem die Frequenz und Dauer von Niederschlägen, saisonale Muster des Auftretens und der Ausbreitung von Infektionskrankheiten verändern. Bis jetzt ist allerdings unklar, wie der Klimawandel das Auftreten neuer oder die Häufigkeit bekannter Infektionen auf regionaler, nationaler, supranationaler oder globaler Ebene beeinflusst. Der Band enthält die Beiträge eines Symposiums, das gemeinsam von der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, der Indischen Nationalen Wissenschaftsakademie (INSA), dem Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald und dem Friedrich-Loeffler-Institut organisiert wurde und die neuesten Erkenntnisse zum Klimawandel und zum Einfluss klimatischer Faktoren auf Infektionskrankheiten von Experten der Klimaforschung, der Biologie und der Infektionsmedizin zusammenführte. Erörtert werden auch Einflüsse von klimatischen Veränderungen auf die Evolution und die Biodiversität. Die Bedeutung des Klimawandels für das Auftreten von Infektionskrankheiten wird anerkannt, auch wenn konkrete Auswirkungen bisher nur schwer zu dokumentieren sind. Insbesondere der Überwachung von Vektor- und Reservoirpopulationen sowie der entsprechenden Erreger kommt daher eine große Bedeutung zu, wobei die Untersuchungen langfristig angelegt sein müssen, um Dynamiken in längeren Zeiträumen zu erfassen. Alle Beiträge sind in englischer Sprache verfasst.

Leopoldina

Dr. Michael Kaasch

Redakteur NAL/AHL

Tel. 0345 - 47 239 - 134
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