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Kurzbiographie Nees von Esenbeck

  • am 14. Februar 1776 wurde Christian Gottfried (Daniel) Nees als erster Sohn eines Gutsverwalters in Reichelsheim/Odenwald geboren
  • ab 1792 Besuch des Gymnasiums in Darmstadt
  • 1795-1799 Studium der Medizin in Jena; Vorlesungen u. a. bei C. W. Hufeland, J. C. Loder, J. C. Stark, L. J. D. Suckow, A. J. G. C. Batsch, J. G. Fichte und F. W. Schelling
  • 1800 Promotion in Gießen, anschließend Tätigkeit als praktizierender Arzt
  • ab 1803 Privatgelehrter auf seinem Gut in Sickershausen bei Kitzingen, neben dem Verfassen von Rezensionen für die Jenaische Allgemeine Literaturzeitung intensive Forschungen zur Entomologie und Botanik
  • ab 1804 führte er den Namen "Nees von Esenbeck"
  • 1815 Mitbegründer und Direktor der von Christian Friedrich Hornschuch initiierten Gesellschaft correspondirender Botaniker
  • 1816 Aufnahme in die Kaiserlich-Leopoldinisch Carolinische Akademie der Naturforscher in Erlangen, Wahl zum Adjunkten; Wiederbelebung und Neuherausgabe der Akademiezeitschrift als Nova Acta physico-medica Academiae Caesareae Leopoldino-Carolinae Naturae curiosorum. Tom. IXff. 1818ff. (zugleich als Verhandlungen der Leopoldinisch-Carolinischen Academie der Naturforscher. Bd. 1ff.); Redaktion und Herausgeberschaft Nees von Esenbecks 1818-1858
  • im Sommersemester 1818 Lehrtätigkeit an der Universität Erlangen; im selben Jahr Wahl zum Präsidenten der Akademie der Naturforscher; Berufung an die neugegründete Universität Bonn als Professor für allgemeine Naturgeschichte und Botanik
  • im Zuge der Berufung nach Bonn 1818 Verlegung der Bibliothek und der Sammlungen der Akademie nach Preußen; Anfechtung der Präsidentenwahl durch bayerische Adjunkten; Einrichtung des botanischen Gartens in Poppelsdorf bei Bonn
  • 1825-1829 Direktor des Seminars für die gesammten Naturwissenschaften zur Ausbildung von Lehrkräften für Naturwissenschaften an Gymnasien und höheren Bürgerschulen
  • zahlreiche Gemeinschaftsarbeiten mit anderen Wissenschaftlern, u. a. Beschreibung verschiedener Pflanzenfamilien für die Flora Brasiliensis von Carl Friedrich Philipp von Martius; Übersetzung und Edition der Werke des schottischen Botanikers Robert Brown
  • 1830 aus privaten Gründen Wechsel an die Universität Breslau, dort Studien zu europäischen Lebermoosen und Fortführung der Systematisierung der Gräser
  • 1842/44 Auseinandersetzung mit Matthias Jakob Schleiden um die naturphilosophische Ausrichtung der Botanik
  • in den 1840er Jahren Hinwendung zum Christkatholizismus und zur Politik
  • 1848 Wahl in die Berliner Nationalversammlung, Abgeordneter der äußersten Linken; nach der Schließung der Nationalversammlung aus Berlin ausgewiesen; von Bernau aus Versuche, den Wahlkampf für die Februarwahl 1849 fortzuführen
  • 1848 Präsident des ersten deutschen Arbeiterkongresses, der konstituierenden Versammlung der Arbeiterverbrüderung, einer Dachorganisation aller Arbeitervereine Deutschlands; Engagement im Breslauer Arbeiterverein
  • 1851 vorläufige Suspension von den universitären Ämtern und Kürzung des Gehalts; 1852 Disziplinarverfahren und Dienstentlassung ohne Pension
  • 1851-1854 teilweiser Verkauf des Herbariums und der Privatbibliothek zur Bestreitung seines Lebensunterhaltes; ab 1852 jährliche finanzielle Hilfe durch den „Verein von deutschen Mitgliedern der Kaiserlich Leopoldinisch-Carolinischen Akademie der Naturforscher zur Unterstützung des Präsidenten Nees von Esenbeck“
  • Beibehaltung des Präsidentenamts der Akademie trotz Absetzungsbestrebungen einiger Adjunkten
  • am 16.3.1858 in Breslau gestorben 

Foto: Christian Gottfried Nees von Esenbeck (1776–1858). Lithographie von C. Beyer. Druck von W. Santer. Vermutlich 1830. Mit eigenhändiger Unterschrift und Refrainzeile „Bedenke, Mensch, wie groß du bist! Hoffer. Lit.“ aus Theodor Hofferichters Gedicht „Des Menschen Majestät“ (In: Zeitung für freie Gemeinden 1851, 2. Jg., Nr. 2, S. 27), Quelle: Leopoldina

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