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Akademie

Aurora rei publicae literarum

Die ersten Jahrzehnte der Leopoldina und der Royal Society

Von der res publica literaria der Humanisten zur res publica scientiarum der Naturforscher: Im 17. Jahrhundert wurden die ersten naturforschenden gelehrten Gesellschaften gegründet, die Academia Naturae Curiosorum (1652), die Royal Society (1660) und die Académie royale des sciences (1666). Diese Gründungen markieren die Entstehung der modernen scientific community.

Noch waren es die der Wissensmehrung verpflichteten Einzel-Gelehrten, die sich in den Akademien zusammenfanden. Mit der Vergesellschaftung formulierten sie jedoch eine gemeinsame Forschungsstrategie: Der Austausch in Briefkorrespondenz, mit den ersten Journalen auch öffentlich, diente zwar wie zuvor der Information über das eigene Tun, darüber hinaus aber auch der Auseinandersetzung mit Gleichgesinnten über vorläufige Forschungsergebnisse. So entstand in Hingabe und Verpflichtung eine Gemeinschaft von Forschenden, eine scientific community, die sich vernetzte und die Ergebnisse ihrer Forschung der kritischen Überprüfung bereitstellte.

Dieser Schritt in eine moderne grenzüberschreitende Naturforschung ist bislang kaum vergleichend untersucht worden. Wie lässt sich die Arbeit der frühen europäischen Akademien im Kontext der Naturforschung des ausgehenden 17. Jahrhunderts wissenschaftshistorisch und ideengeschichtlich einordnen? In welchem Spannungsfeld zwischen Koexistenz und Konflikt stehen Empirie und Spekulation, frühneuzeitliche Naturphilosophie (Magia naturalis) und Experimentalwissenschaft? Welche wissenschaftlichen und sozialen Diskurs- und Interaktionsräume entstehen in der Aufbruchstimmung gemeinsamer, sich austauschender Forschung? Wie entfaltet sich nach 1700 aus dem Impuls der naturforschenden Gemeinschaftsarbeit eine aufgeklärte Forschungsgemeinschaft?

Antworten auf diese und andere Fragen in wissenschafts-, kultur- und sozialwissenschaftlicher Perspektive suchen mehrere Verbundprojekte. Die Leopoldina arbeitet dabei eng mit der Royal Society zusammen. Ziel ist eine vergleichende Akademiengeschichte der Frühen Neuzeit.

Projektleitung:

Kooperationspartner von der Royal Society:

  • Anna-Marie Roos
  • Ian Maclean
  • Sachiko Kusukawa

KONTAKT

Leopoldina

Luise Beddies

Assistentin des Zentrums für Wissenschaftsforschung

Tel. 0345 - 47 239 - 119
Fax
E-Mail luise.beddies (at)leopoldina.org