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Akademie

Die Politik der Vernetzung

Interessenvertretung und Naturforschung in der frühen Leopoldina

Anliegen des Projekts ist es, Merkmale des Handlungsmusters von gelehrten Ärzten im Alten Reich zu erschließen. Zu diesem Zweck werden die in der Academia Naturae Curiosorum, der späteren Leopoldina, vernetzten naturforschenden Ärzte als Akteure in verschiedenen Kollektiven (Stadt, Akademie, Hof, Universität, Reich) analysiert.

Ärzte sind in historischer Perspektive interessante Personen, denn sie agierten in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern, im städtischen oder akademischen Kontext, naturforschend und politisch. Über ihren Deutungsanspruch für Themen wie Gesundheit und Hygiene, die Natur und ihre Erforschung gestalteten sie die frühneuzeitliche Gesellschaft aktiv mit.

Die Mitglieder der frühen Leopoldina etablierten ihre Akademie innerhalb weniger Jahrzehnte als unabhängige und privilegierte Institution der Naturforschung. Sie nutzten dabei die politische Gestalt des Reichs auch, um ihre Interessen in Akademie, Stadt und Reich zu vertreten. In der Vielfalt ihrer Funktionen und Ämter sind die typische Beispiele für die Rolle des gelehrten Arztes, zugleich sind sie durch ihre Mitgliedschaft zumindest der Form halber als Vertreter des Strebens nach kollektiver Naturforschung eindeutig gekennzeichnet.

Die frühe Leopoldina bietet daher die reizvolle Möglichkeit, das Verhalten ihrer Mitglieder als Akteure im Spannungsfeld von Naturforschung und Politik zu analysieren. Das Projekt geht der Frage nach, wie sich das Ideal eines kollektiven Empirismus unter den spezifischen Bedingungen des Alten Reichs mit der Herausbildung einer neuen Funktionselite von gelehrten Ärzten verband.

Das Projekt wird finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Laufzeit 36 Monate, 10/2020-09/2023), die Projektarbeiten werden am Zentralinstitut für Wissenschaftsreflexion und Schlüsselqualifikationen (ZiWiS) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg durchgeführt.

Projektleitung:

  • Dr. Julia Carina Böttcher

Projektlaufzeit

2016-2023

Weitere Informationen

KONTAKT

Leopoldina

Luise Beddies

Assistentin des Zentrums für Wissenschaftsforschung

Tel. 0345 - 47 239 - 119
Fax
E-Mail luise.beddies (at)leopoldina.org

Bausch-Stipendium

Der Leopoldina Akademie Freundeskreis e.V. schreibt jährlich das Johann-Lorenz-Bausch-Stipendium aus. Nähere Informationen bietet die Website des Freundeskreises.