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Leopoldina-Lecture „Wie die Bauchspeicheldrüse auf zu viel Alkohol reagiert und dadurch zerstört wird”

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Vortragender: Prof. Dr. Ole Holger Petersen, Leopoldina-Mitglied und Direktor der Cardiff School of Biosciences an der Universität Cardiff in Wales.

Datum: Mittwoch, 23. Mai 2012
Uhrzeit: 18:30 bis 19:30
Ort: Leopoldina, Festsaal, Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale)

Die Bauchspeicheldrüse produziert viele verschiedene Verdauungsenzyme. Sie zerlegen im Darm die Nahrung in kleinste Bausteine, damit sie ins Blut aufgenommen werden kann. Normalerweise werden diese Verdauungsenzyme erst nach dem Erreichen des Verdauungstraktes aktiviert. Wenn sie aber unter bestimmten Umständen bereits in der Bauchspeicheldrüse aktiv werden, dann zerstört sich die Drüse selbst. Dieser Prozess der Selbstzerstörung wird als akute Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) bezeichnet. Wird sie chronisch, steigt das Risiko, an Bauchspeicheldrüsenkrebs – einem Krebs mit einer sehr geringen Überlebensrate – zu erkranken.

In den meisten Fällen ist übermäßiger Alkoholkonsum die Ursache der Pankreatitis, für die es bisher noch keine wirksame Therapie gibt. Doch neue Forschungsergebnisse geben Anlass zur Hoffnung, denn sie erklären, wie Alkohol den Selbstzerstörungsmechanismus in der Bauchspeicheldrüse aktiviert. Diese Entdeckung wurde vom Britischen Medizinischen Forschungsrat als eine der wichtigsten Entwicklungen des Jahres 2011 bezeichnet.

Der Eintritt zur Lecture ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Ole Holger Petersen

Ole Holger Petersen ist einer der angesehensten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Pankreas-Forschung und hat mehr als 300 wissenschaftliche Arbeiten zur Funktion der Bauchspeicheldrϋse veröffentlicht. Er ist Mitglied verschiedener europäischer Wissenschaftsakademien, wie der Leopoldina und der Royal Society, und wurde vielfach für seine Forschung ausgezeichnet. So wurde er von Königin Elizabeth II. im Jahre 2008 zum „Commander of the Order of the British Empire” berufen.

Petersen studierte Medizin an der Universität Kopenhagen und promovierte dort im Jahr 1969. Nach der Habilitation übernahm er im Jahr 1975 den Lehrstuhl für Physiologie (Symers Chair of Physiology) an der Universität Dundee in Schottland. Im Jahr 1981 folgte er einem Ruf auf die Professur für Physiologie an der Universität Liverpool (George Holt Chair), wo er bis 2009 blieb. Er wurde 2010 Nachfolger des Nobelpreisträgers Sir Martin Evans als Direktor der Cardiff School of Biosciences an der Universität Cardiff in Wales.

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