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Ist musikalische Schönheit messbar?

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Leopoldina-Vorlesung von Prof. Dr. Ulrich Konrad, Würzburg

Datum: Dienstag, 22. April 2014
Uhrzeit: 18:00 bis 19:00
Ort: Universität Würzburg, Toscana-Saal, Residenzplatz 2, 97070 Würzburg

Musikalische Schönheit ist ein Phänomen der auditiven Wahrnehmung in der Zeit. Mit unserem Musikhören gehen ästhetische Urteile einher. Dabei fällen wir gerne Gesamturteile, obwohl wir mit der Qualifizierung eines Werks als „schön“ in der Regel wohl weniger das ganze Werk als mehr „schöne Stellen“ meinen, die sich von der insgesamt längeren Dauer ihrer Umgebung abheben.

Welche kompositionstechnischen Strukturmerkmale eignen „schönen Stellen“? Lassen sich ihre etwa melodischen, rhythmischen oder harmonischen Eigenschaften beschreiben und zwar so, dass, bezogen auf das musikalische Material, der Status objektiver Aussagen über sie erreicht wird? Wie funktioniert der Wirkmechanismus „schöner Stellen“? Handelt es sich bei ihm um einen allgemeinen, der bei allen Hörern dieselben Reaktionen auslöst, und wie wird er konditioniert? Wo liegen die Bereiche der Hörwahrnehmung, die auf bestimmte Reize in der Weise ansprechen, dass wir als hörende Subjekte auditive Lustmomente erleben? Wie verhalten sich hier die Wahrnehmungen von Ganzem und Teilen im musikalischen Verlauf zueinander? Diese und andere Fragen im Blick auf einen Einzelaspekt musikalischer Schönheit lassen sich derzeit nicht umfassend beantworten, aber sie markieren wichtige heuristische Punkte beim Nachdenken über das Problem, ob musikalische Schönheit vielleicht messbar sei.

Ulrich Konrad

studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Geschichte in Bonn und Wien. Er hatte den Lehrstuhl für Musikwissenschaft an der Musikhochschule Freiburg inne und ist seit 1996 Ordinarius am Institut für Musikforschung der Universität Würzburg. Konrad hat zahlreiche Publikationen zur Musikgeschichte des 17. bis 20. Jahrhunderts vorgelegt. Schwerpunkte seiner Forschungen liegen auf Vorgängen beim Kompositionsprozess und deren Zeugnissen sowie auf dem Werk W. A. Mozarts, Robert Schumanns, Richard Wagners und Richard Strauss’. Für seine Arbeiten erhielt er mehrere hohe Auszeichnungen, so 2001 den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Nationale und internationale Akademien der Wissenschaften wählten ihn zum Mitglied, so im Jahre 2005 die Leopoldina.

Weitere Informationen

Alle Interessierten sind herzlich zu der Vorlesung eingeladen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Kontakt

Josef Wilhelm
Präsidialbüro Uni Würzburg
Tel.: 0931 / 31 80 975
E-Mail: Josef.wilhelm@uni-wuerzburg.de

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