Datum: | Dienstag, 4. bis Donnerstag, 6. Oktober 2016 |
Ort: | Lesesaal des Studienzentrums, Emil-Abderhalden-Str. 36, 06108 Halle (Saale) |
Die Unterscheidung nach körperlichen Merkmalen hat in menschlichen Gesellschaften eine lange und schwierige Tradition. Mit physischen Kennzeichen werden oft verallgemeinernde Annahmen und Stereotypen verknüpft. Auch die Wissenschaft trug hierzu ihren Teil bei.
Schon im 18. Jahrhundert suchten Forscher wie Carl von Linné und Georges-Louis Leclerc de Buffon eine vermeintlich universal gültige Gliederung von Menschengruppen aufgrund von Hautfarbe, Temperament und Abstammung zu etablieren, mit den bekannten Folgen für „Rassentheorie“ und Rassismus in den folgenden Jahrhunderten. Daraus ergibt sich für die Wissenschaft auch heute die eminente Verantwortung, die eigene Rolle bei der Herstellung, Plausibilisierung und Autorisierung gesellschaftlich relevanter physischer „Andersartigkeit“ zu reflektieren. Erkenntnisse aus einer solchen Analyse müssen in die eigene wissenschaftliche Praxis integriert und für öffentliche Debatten verfügbar gemacht werden. Das Thema erfordert auf wissenschaftlicher Seite das Zusammenwirken vieler Disziplinen.
Der Workshop sucht daher naturwissenschaftliche, wissenschaftshistorische, ethnologische, politikwissenschaftliche sowie epistemologisch-erkenntnistheoretische Zugänge zu vereinen.
Im Rahmen dieser Veranstaltung sollen unter anderem folgende Fragen erörtert werden:
Das Symposium wird durch die Fritz-Thyssen-Stiftung gefördert.
Bild: Abb. aus Tafelband von Karl Ernst von Baer
Das Symposium richtet sich an alle Interessierten. Der Eintritt ist frei. Für die Führung durch die Meckelschen Sammlungen ist eine verbindliche Anmeldung per E-Mail bis zum 20. September 2016 erforderlich.
Prof. Dr. Rainer Godel
Leiter des Studienzentrums
E-Mail: rainer.godel@leopoldina.org
Tel.: 0345 / 472 39 115