Datum: | Donnerstag, 20. bis Sonntag, 23. Juni 2019 |
Ort: | Halle (Saale) |
Wie können Wissenschaftsthemen zum Wohle aller in die Gesellschaft gebracht werden? Darüber diskutierten bei der zweiten SILBERSALZ-Konferenz über 200 Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Medienschaffende aus der ganzen Welt. Es ging darum, die eigene „Blase“ zu verlassen und voneinander zu lernen. Zum Festivalthema „The science of love“ wurden Forschungsprojekte präsentiert, Filme gezeigt und die unterschiedlichen Arbeitsweisen diskutiert.
Der Psychologe und Ethiker Brian D. Earp, Associate Director an der Yale University (New Haven/USA), beleuchtete in seinem Vortrag die Pharmakologie der menschlichen Liebe und die bioethischen Dilemmata, die durch wissenschaftliche Fortschritte auf diesem Gebiet entstehen. Wenn die Liebe teilweise physisch, chemisch oder hormonell ist, können Wissenschaftler die Liebe synthetisieren und für das Wohl der Allgemeinheit nutzen? Oder führt dies zu einer Katastrophe? Dr. Liat Yakir, Molekulargenetikerin, Wissenschaftskommunikatorin und Alumna am Weizmann Institute of Science (Rechovot/Israel), blickte aus einer evolutionären Perspektive auf die menschliche Liebe. Sie fragte dabei: Wie verändert sich Liebe durch Technologien wie Smartphones? Passend dazu wurde nach kurzen Filmvorführungen diskutiert, welche neuen Erzählformen und Technologien die Geschichten der globalen Liebe erzählen können.
Auch die Liebe zur Natur war Thema. Hier sehen sich Filmemacher heute in einer anderen Rolle. Es geht nicht mehr nur darum, die Schönheit der Natur zuzeigen. Es geht auch darum, auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse die Menschen aufzurütteln und die Wahrheit zugespitzt zu erzählen: Wir machen die Natur kaputt. In den Pausen und beim abendlichen Networking Event wurde lebhaft diskutiert. Und immer wieder gefragt: Wie können Forschung und Medienwelt besser zusammenarbeiten, wie können sie die Menschen besser erreichen?
Am zweiten Konferenztag präsentierten Wissenschaftler und Medienschaffende ihre jeweiligen Projekte. Das Publikum konnte Fragen stellen und Anregungen geben. In Kleingruppen wurde anschließend diskutiert: über Arbeitsweisen, Faktentreue, die Rolle der Wissenschaft für die Gesellschaft, Kommunikationswege. In Einzelgesprächen konnten sich zukünftige Kooperationspartner kennenlernen. Am Ende der Konferenz stand, passend zum Festivalthema, die Erkenntnis: Wissenschaftler und Filmemacher lieben, was sie tun – gemeinsam wirken sie.
Bild: Documentary Campus e.V.
Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten. Eine Registrierung ist notwendig. Die Gebühren für die Teilnahme am Konferenzprogramm betragen 450 Euro.
Dorothea Schiebel
Documentary Campus e.V.
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