Foto: Michael Kappel, CC BY-NC
Datum: | Dienstag, 8. Juni 2021 |
Uhrzeit: | 18:00 |
Ort: | Online |
Mit dem Bau erster (analoger) Digitalcomputer in den 1950er Jahren und derer zunehmenden Verwendung in der Forschung ab den 1970er Jahren transformiert sich Wissenschaft in eine Digitale Wissenschaft („computational sciences“). Insbesondere die Methode der Computersimulation, die von Beginn an die Entwicklung von Digitalrechnern motiviert hat, spielt dabei eine zentrale Rolle und erweitert das Methodenspektrum der Wissenschaft über Experiment, Beobachtung, Messung und Theorie hinaus.
Ob Computersimulationen Experimente mit Theorien sind oder eine eigenständige Methode zwischen Theorie und Experiment darstellen, wird in der Wissenschaftsphilosophie vielfach diskutiert. Was jedoch bislang in der Diskussion zu kurz kommt, ist die Rolle von Forschungs- und Simulationssoftware als die neuen Medien einer Digitalen Wissenschaft. Auch gibt es bislang kaum eine historische Auseinandersetzung mit Forschungs- und Simulationssoftware. Mehr noch: Viele Bestände von Forschungs- und Simulationssoftware sind in den letzten 70 Jahren unwiederbringlich verloren gegangen und mit ihnen die Möglichkeit, wissenschaftshistorisch fundierte Forschung zur Digitalen Wissenschaft durchzuführen. Wie also lässt sich unter diesen erschwerten Bedingungen zur Geschichte wissenschaftlicher Software forschen?
Der Vortrag gibt einen Einblick in die aktuelle Forschung und den Versuch, die noch verfügbaren Bestände an historisch relevanter Forschungs- und Simulationssoftware zu lokalisieren. Anhand von ausgewählten Beispielen aus der Chemie und der Meteorologie wird die Relevanz einer Erforschung wissenschaftlicher Software aufgezeigt und diskutiert.
Prof. Dr. Rainer Godel und Leopoldina-Mitglied Prof. Dr. Dieter Hoffmann laden Sie herzlich ein.
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Prof. Dr. Rainer Godel
Leiter des Zentrums für Wissenschaftsforschung
E-Mail: lzfw@leopoldina.org
Tel.: 0345 / 47 239 - 118