Wissenschaft und Rechtsprechung haben womöglich mehr gemeinsam, als es auf den ersten Blick scheint. Beide Bereiche haben es mit „schwierigen Produkten“ zu tun, die sie nach außen kommunizieren; dabei müssen sie ihre jeweilige Eigenlogik betonen, die oftmals von Komplexität, spezifischen Kenntnissen und einem hohen Grad an Ambiguität geprägt ist. Sie sind gesellschaftlichen Erwartungen ausgesetzt und müssen dennoch ihrem Selbstverständnis treu bleiben.

Die Wissenschaft steht – insbesondere seit letztem Jahr – im Fokus der Öffentlichkeit; oft wird erwartet, dass sie auf Wünsche, Anforderungen und Begehrlichkeiten aus Politik und Medien reagieren müsse. Dabei bleibt sie ihrem Auftrag verpflichtet, unabhängige Forschung durchzuführen. Die Rechtsprechung steht vor ähnlichen Herausforderungen. Auch sie muss ihre Unabhängigkeit wahren sowie die Komplexität der jeweiligen Urteile erklären und Differenzen vermitteln.

Die Podiumsdiskussion „Öffentlichkeitskommunikation in Wissenschaft und Rechtsprechung“ fragt:

• Wie kann in beiden Bereichen Komplexität kommuniziert werden?
• Wie können die Institutionen in Wissenschaft und Rechtsprechung mit den Erwartungen aus Politik und Öffentlichkeiten umgehen?
• Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus dem Vergleich beider Bereiche und aus der Analyse der medialen Reaktionen ziehen?
• Was ist unter den skizzierten Voraussetzungen „gelungene“ Kommunikation?

Eine Kooperationsveranstaltung der Abteilungen „Wissenschaft – Politik – Gesellschaft“ und des Zentrums für Wissenschaftsforschung der Leopoldina.

Wissenschaftliche Leitung: Helmuth Trischler ML (München) und Andreas Voßkuhle ML (Freiburg)

ML= Mitglied der Leopoldina