COVID-19 hat gezeigt, dass Pandemien enorme Auswirkungen, unbeabsichtigte Folgen und Herausforderungen innerhalb und zwischen verschiedenen Ländern und Regionen verursachen können. Welche Lehren wir aus der Pandemie ziehen, hat somit auch eine politische und soziale Dimension. Der von der Akademie der Wissenschaften Südafrikas (ASSAf) und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina organisierte öffentliche Roundtable soll den Dialog und das Vertrauen zwischen der wissenschaftlichen Gemeinschaft und den Interessengruppen fördern.

Wie schnell sich Infektionskrankheiten weltweit ausbreiten können, wenn sie auf unvorbereitete Gesellschaften treffen, hat COVID-19 verdeutlicht. Zwar kann niemand den Ausbruch neuer Infektionskrankheiten verhindern, aber eine bessere Vorbereitung und widerstandsfähigere Gesundheitssysteme können dazu beitragen, künftige Pandemien abzuschwächen. Die bisher getätigten Investitionen in die Erforschung von Infektionskrankheiten, in Open Science, in Forschungsinfrastrukturen und in die Bemühungen um den Aufbau von personellen sowie institutionellen Kooperationen und Partnerschaften zwischen Ländern niedrigen bis mittleren Einkommens und Ländern mit hohem Einkommen ermöglichten bereits beispiellose Erfolge bei der Entwicklung von Diagnostika, Impfstoffen und Behandlungen, die durch starke Informationssysteme unterstützt werden. Und dennoch: COVID-19 verdeutlichte einmal mehr, dass noch viele Herausforderungen, wie beispielsweise ein gleichberechtigter Zugang zu und die Verteilung von Diagnostika, Impfstoffen und Therapien zwischen dem Globalen Süden und dem Globalen Norden bestehen. Die jüngsten Gesundheitskrisen haben gezeigt, wie wichtig ein multisektoraler und -dimensionaler Ansatz zur Bekämpfung von Pandemien sein sollte.

Wie können Gesellschaften Präventionsmaßnahmen wirksam umsetzen, um die relevanten Sektoren bei der Vorbereitung auf künftige Pandemien zu stärken? Wie kann die Pandemievorbereitung weltweit erhöht werden? Dies sind nur einige der Fragen, die die Diskussionsteilnehmerinnen und –teilnehmer aus den Bereichen Wissenschaft, Politik und Wirtschaft diskutieren werden. Das Publikum ist herzlich eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen.

Die wissenschaftliche Verantwortung für die Veranstaltung übernehmen Professor Quarraisha Abdool Karim (ASSAf) und Professor Stefan H.E. Kaufmann ML (Leopoldina).

Der öffentliche Roundtable ist Teil der vierten Veranstaltung („Infectious Diseases beyond COVID-19“, 23-24 May 2023, Berlin) einer Workshop-Reihe zu Infektionskrankheiten für Postdoc-Forschende aus Afrika und Europa, die ASSAf und Leopoldina 2016 ins Leben gerufen haben.

Die Veranstaltung wird von GLOHRA unterstützt.

ML = Mitglied der Leopoldina