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Foto: Privat

Prof. Dr.

Christian Dustmann

Wahljahr: 2012
Sektion: Ökonomik und Empirische Sozialwissenschaften
Stadt: London
Land: Großbritannien
CV Christian Dustmann - Deutsch (PDF)
CV Christian Dustmann - English (PDF)

Forschung

Forschungsschwerpunkte: Ökonomie der Migration und Integration, Arbeitsökonomik, Familienökonomik, Bildungsökonomik, Lohnstrukturen, Einkommensmobilität

Christian Dustmann ist Wirtschaftswissenschaftler und einer der führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der Arbeitsmarktforschung. Er ist Mitglied der Society of Labor Economists, der British Academy sowie der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Im Handelsblatt VWL-Ranking 2019 der forschungsstärksten Ökonomen im bzw. aus dem deutschsprachigen Raum wurde Dustmann auf Platz 1 gewählt. Als anerkannter Experte für die Ökonomie der Migration umfasst seine Forschung Bereiche wie die Rolle der Sprache bei der Bestimmung der wirtschaftlichen und sozialen Integration, die Auswirkungen der Einwanderung auf Löhne, Beschäftigung, Technologie und Wahlergebnisse sowie Faktoren, die die Einstellung zur Einwanderung bestimmen, und die Analyse von Segregation und rassistischer Belästigung. Zu seinen weiteren Forschungsgebieten gehören Einkommensmobilität, Lohndynamik und Ungleichheit, die Ökonomie der Kriminalität, die Ökonomie der Bildung, soziale Netzwerke auf dem Arbeitsmarkt und die Ökonomie der Familie.

Dustmanns Forschungsbeiträge zur Migration umfassen Bereiche wie die Analyse der Karrieren von Einwandernden und die Rolle der Sprache bei der Bestimmung der wirtschaftlichen und sozialen Integration, die Auswirkungen der Einwanderung auf Löhne, Beschäftigung, Technologie und Wahlergebnisse, die Auswirkungen der Wohlfahrtsreform auf die soziale und wirtschaftliche Integration von Einwandernden, die Bestimmungsfaktoren von Einstellungen zur Einwanderungspolitik und die Analyse von Segregation und rassistischen Übergriffen.

Seine Arbeiten zur Migration haben nicht nur neue Forschungswege erschlossen, sondern häufig auch die öffentliche Debatte über Einwanderung beeinflusst. Dustmanns Untersuchung der steuerlichen Auswirkungen der Einwanderung nach Großbritannien bleibt die gründlichste in der Methodik, die umfangreichste in Bezug auf die Daten und die spezifischste in den Ergebnissen, die bisher für Großbritannien zu diesem Thema durchgeführt wurde. Sie hat die politischen Debatten maßgeblich geprägt und wichtige Informationen für die öffentliche Diskussion geliefert.

Des Weiteren wurde die in dieser Forschung entwickelte Methodik später unter anderem in dem einflussreichen Bericht des US National Academy of Sciences Panel on the „Economic and Fiscal Consequences of Immigration“, [Blau & Mackie (eds), 2017] verwendet. Dustmanns jüngste Arbeit mit Anderson und Landersø über die Auswirkungen von Sozialhilfekürzungen für Flüchtlinge in Dänemark erregte große öffentliche Aufmerksamkeit, führte zu Debatten im Parlament und trug zur Einrichtung einer Kommission bei, die das Sozialhilfesystem in Dänemark prüft.

Dustmann leistete auch viele wichtige Beiträge zu anderen Bereichen der Arbeitsökonomie. Seine Forschung war die erste, die den dramatischen Anstieg der Lohnungleichheit in Deutschland seit Mitte der 1990er Jahre aufzeigte und damit der vorherrschenden Meinung widersprach, dass die Ungleichheit wohl in den angelsächsischen Ländern, nicht aber in Deutschland zugenommen habe.

Dustmann entwickelte diese Forschungsagenda in der Arbeit „Vom kranken Mann Europas zum wirtschaftlichen Superstar“ weiter, in der er und seine Co-Autoren argumentieren, dass der starke Anstieg der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie ab Mitte der 1990er Jahre vor allem auf Deutschlands flexible Lohnfindungsinstitutionen und autonome Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zurückzuführen war und nicht auf die Hartz-Reformen. Diese Arbeit beeinflusste nicht nur die öffentliche Debatte im Inland, sondern fand auch bei politischen Entscheidungsträgern im Ausland große Beachtung. Seine jüngsten Forschungsergebnisse, die zeigen, dass die Einführung des Mindestlohns in Deutschland zu einer Umverteilung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von schlecht zahlenden, kleineren Firmen zu gut zahlenden und hochproduktiven Firmen führte, werden sowohl in der akademischen als auch in der öffentlichen Debatte viel zitiert.

Dustmann war der Erste, der eine kausale Analyse der Auswirkungen des ausgeweiteten Mutterschaftsurlaubs in Deutschland auf die Kinder vorlegte. Seine Ergebnisse, dass diese Ausweitung keine Auswirkungen auf die Bildungs- und langfristigen wirtschaftlichen Leistungen der Kinder hatte, waren zunächst umstritten. Inzwischen wurden sie jedoch durch Folgestudien für viele andere Länder bestätigt. Seine Arbeiten zur Ökonomie der Kriminalität zeigen zum ersten Mal überzeugend, dass der Einfluss eines kriminellen Umfeldes im frühen Jugendalter kausal die kriminelle Aktivität von jungen Männern erhöht.

Werdegang

  • seit 2018 Forschungsprofessur, Australian National University, Canberra, Australien
  • seit 2017 Forschungsprofessur, The Rockwool Foundation, Kopenhagen, Dänemark
  • 2017 Gastprofessur, Stanford Institute for Economic Policy Research (SIEPR), Stanford University, Stanford, USA
  • 2017 Gastprofessur, Cowles Foundation, Yale University, New Haven, USA
  • 2016 Gastprofessur, Department of Economics, Bocconi University, Mailand, Italien
  • 2016 Gastprofessur, Department of Economics, Princeton University, Princeton, USA
  • 2014-2015 Gastprofessur, Department of Economics, Harvard University, Boston, USA
  • 2011 Gastprofessur, European University Institute (EUI) Florenz, Italien (auch 2012 und 2014)
  • 2010 Gastprofessur, Research School of Social Sciences (RSSS), Australian National University, Canberra, Australien
  • 2009-2014 Wissenschaftlicher Direktor, NORFACE (New Opportunities for Research Funding Agency Cooperation in Europe) Programme on Migration
  • 2005-2006 Gastprofessur (Teilzeit), Faculty for Economics and Econometrics, Universität Amsterdam, Niederlande
  • seit 2004 Professor für Volkswirtschaftslehre (Economics), University College London und Gründungsdirektor des Centre for Research and Analysis of Migration (CReAM), London, Vereinigtes Königreich
  • 2004-2007 Gastprofessur, Research School of Social Sciences (RSSS), Australian National University, Canberra, Australien
  • 2002-2004 Reader (Associate Professor) in Economics, University College London, UK
  • 2001 Gastprofessur/Fellow, Center of Labor Economics, University of Berkeley, San Francisco, USA
  • 1999 Gastprofessur, Bonn Graduate School und Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA), Bonn
  • 1997-1998 Gastprofessur, European University Institute (EUI) Florenz, Italien
  • 1997 Habilitation in Volkswirtschaftslehre und Ökonometrie, Universität Bielefeld
  • 1995 Visiting Fellow, French National Institute for Agricultural Research (INRA), Paris, Frankreich
  • 1994-2000 Lecturer/Senior Lecturer, Department of Economics, University College London, Vereinigtes Königreich
  • 1992-1994 Hochschulassistent, Institut für Volkswirtschaftslehre, Universität Bielefeld
  • 1992 Promotion in Volkswirtschaftslehre, European University Institute (EUI), Florenz, Italien
  • 1988 Diplom (MA) in Betriebswirtschaftslehre, Universität Bielefeld
  • 1985 Master in Volkswirtschaftslehre, University of Georgia, Athens, USA
  • 1983 Vordiplom (BSc) in Betriebswirtschaftslehre, Universität Bielefeld

Funktionen

  • 2019-2021 Präsident der Asian-Australasian Society of Labour Economists (AASLE)
  • seit 2016 Mitglied des Rates der Royal Economic Society
  • 2014-2017 Präsident der European Society for Labour Economists (EALE)
  • 2014-2016 Berater der National Academy of Sciences, Panel on the Economic and Fiscal Consequences of Immigration, USA
  • 2011-2013 Berater des British Home Office, Economics and Resource Analysis Advisory Group
  • 2010-2016 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)
  • 2010-2014 Mitglied des National Education Panel Survey (NEPS) Scientific Board
  • 2008 Präsident der European Society for Population Economics (ESPE)
  • 2006-2008 Mitglied des British Home Office Advisory Panel

Projekte

  • 2019-2024 Advanced Grant des ERC (European Research Council) „The Migration Challenge: Labour Markets, Policy Reforms, and Social Cohesion”
  • 2018-2022 ESRC „The Effects of Business and Payroll Taxes on Firms and Workers: Evidence from linked Employer-Employee Data“ (Mitantragsteller)
  • 2018-2021 DFG-Projekt „Dynamische Effekte von Immigration auf Löhne, Beschäftigung, Technologie und Innovation“ (Antragsteller), Teilprojekt zu SPP 1764 „Der deutsche Arbeitsmarkt in der Globalisierung: Herausforderungen durch Handel, Technologie und Demografie“
  • 2018-2020 NORFACE Programme „Dynamics of Inequality Across the Life-course“, Teilprojekt „Populism, Inequality and Institutions“ (Mitantragsteller)
  • 2014-2017 NORFACE Welfare State Programme „Globalisation, Institutions and the Welfare State“ (Mitantragsteller)
  • 2014-2017 DFG-Projekt „Dynamische Effekte von Immigration auf Löhne, Beschäftigung, Technologie und Innovation“ (Antragsteller), Teilprojekt zu SPP 1764 „Der deutsche Arbeitsmarkt in der Globalisierung: Herausforderungen durch Handel, Technologie und Demografie“
  • 2013-2018 Advanced Grant des ERC „The Dynamics of Migration and Economic Adjustment“

Auszeichnungen und Mitgliedschaften

  • 2023 Reimar Lüst-Preis, Alexander von Humboldt-Stiftung, Berlin sowie Fritz Thyssen Stiftung, Köln
  • Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Preis von Stifterverband und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • seit 2017 Mitglied der British Academy (FBA)
  • seit 2017 Mitglied der Society of Labor Economists (EALE)
  • seit 2013 Mitglied der Academia Europaea
  • seit 2012 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
  • Research Fellow am Centre for Economic Policy Research (CEPR), London, Vereinigtes Königreich
  • Research Associate am Institute for Fiscal Studies (IFS), London, Vereinigtes Königreich
  • Research Associate am Centre for Economic Policy (CEP), London, Vereinigtes Königreich

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