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Foto: Markus Scholz | Leopoldina
Wahljahr: | 2013 |
Sektion: | Agrar- und Ernährungswissenschaften |
Stadt: | Kiel |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Molekulare Pflanzengenetik, Pflanzenzüchtung, genome editing, Pflanzengenomforschung, schädlingsresistente Nutzpflanzen, pflanzenparasitäre Nematoden, Blühzeitpunkt von Nutzpflanzen, Raps, Zuckerrüben
Christian Jung ist Pflanzenzüchter. Er erforscht die molekularen Ursachen phänotypischer Variabilität bei Nutzpflanzen. Mit Methoden der molekularen Genetik und der Genomanalyse kloniert er Gene, die für die Pflanzenzüchtung bedeutsam sind. Außerdem verändert er gezielt Gene mittels CRISPR-Cas-Technologie oder durch ungerichtete Mutagenese.
Sehr früh hat sich Christian Jung mit den molekularen Ursachen phänotypischer Variation bei Nutzpflanzen befasst. Seit den 1980er Jahren widmet er sich den Genomen verschiedener Nutzpflanzen, um Gene zu identifizieren, die für züchterisch wertvolle Eigenschaften verantwortlich sind. So wurde 1997 in seiner Arbeitsgruppe das erste Gen kloniert, das Resistenz gegen pflanzenparasitäre Nematoden bewirkt. Daneben befasste er sich mit den Ursachen des Geschlechtsdimorphismus bei Pflanzen und der Resistenz von Nutzpflanzen gegen verschiedene Krankheitserreger.
Ein Schwerpunkt seiner Arbeiten liegt auf der Erforschung des Blühzeitpunkts von Kulturpflanzen. Diese Arbeiten sind von großer Bedeutung für das Verständnis der Ertragsbildung sowie für die gezielte Veränderung und züchterische Verbesserung von Kulturpflanzen. So wurde in seiner Arbeitsgruppe das Gen charakterisiert, welches das frühe Schossen bei Zuckerrüben bewirkt. Dieses Gen ist ein klassisches Beispiel für die Evolution einer Nutzpflanze durch Domestikation wilder Ursprungsformen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der gezielten Veränderung von Genen mittels genome editing. So wurde in seiner AG die erste Rapspflanze erzeugt, bei der mittels CRISPR-Cas Mutagenese ein züchterisch wichtiges Gen verändert wurde.
Mit zahlreichen öffentlichen Vorträgen und Publikationen in Zeitschriften und im Internet beteiligt er sich seit den 1990er Jahren an der gesellschaftspolitischen Debatte über moderne Züchtungstechniken.
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