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Foto: Markus Scholz | Leopoldina
Wahljahr: | 2022 |
Sektion: | Neurowissenschaften |
Stadt: | Bochum |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Neurowissenschaften, Neurophysiologie, Hirnleistungsstörungen, synaptische Plastizität, Lernen und Gedächtnis, sensorische Informationsverarbeitung
Denise Manahan-Vaughan ist Neurowissenschaftlerin. Der Fokus ihrer Arbeit liegt auf der Aufklärung von Mechanismen, die dem Erwerb und der Aufrechterhaltung von assoziativen Langzeiterinnerungen zugrunde liegen. Insbesondere interessiert sie sich für den Hippocampus, einem Teil des Gehirns, der für die Bildung autobiografischer und räumlicher Erinnerungen von größter Bedeutung ist. Ihre Arbeiten liefern Aufschluss darüber, wie Lernen die synaptische Plastizität bei gesunden Menschen sowie nach Unfällen und bei Krankheit beeinflusst.
Synapsen sind anatomische Merkmale, über die eine Nervenzelle, Neuron genannt, in Kontakt zu anderen Zellen steht und eine Informationsübertragung elektrochemisch ermöglicht. Die Neuronen besitzen die Fähigkeit, diese Kommunikationsleistung untereinander auf der Grundlage der Erfahrungen mit ihren Synapsen zu verändern. Dies Prozess wird synaptische Plastizität genannt und bildet wiederum den zellulären Mechanismus für Lernen und Gedächtnis im Gehirn.
Denise Manahan-Vaughan erforscht die molekularen, zellulären, genetischen und systemischen Mechanismen der synaptischen Plastizität. Ziel ist, zu verstehen, wie komplexe Langzeitgedächtnisse im Gehirn von Säugetieren entstehen und erhalten bleiben. Beispielsweise erforscht die Arbeitsgruppe von Denise Manahan-Vaughan die Rolle spezifischer neuronaler Proteine und Rezeptoren von Neurotransmittern, d. h. Botenstoffen an Synapsen im Gehirn. Ebenso steht die Untersuchung der synaptischen Plastizität im Hippocampus als Folge des Lernens im Fokus sowie die Identifizierung von Hirnstrukturen, die zu diesen Prozessen beitragen.
Dazu kombiniert das Team um Manahan-Vaughan beispielsweise elektrophysiologische Analysen der synaptischen Plastizität mit zellulärer oder magnetischer Resonanz-Bildgebung. Der multidisziplinäre Forschungsansatz umfasst zudem Verhaltensanalysen des Lernens, immunhistochemische, biochemische und molekularbiologische Analysen sowie konfokale Mikroskopie. Ziel ist es, nicht nur zu verstehen, wie Erinnerungen vom Gehirn erzeugt werden, sondern auch, wie sich Hirnstörungen auf diese Prozesse auswirken. Mechanismen, die der frühen Entstehung von Psychosen und der Alzheimer-Krankheit zugrunde liegen, stellen einen besonderen Schwerpunkt ihrer Forschungsarbeit. Entdeckungen zu diesen Mechanismen können den Weg zu neuen therapeutischen Möglichkeiten ebnen.
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