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Wahljahr: | 2017 |
Sektion: | Anatomie und Anthropologie |
Stadt: | Regensburg |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Medizin, Ophthalmologie, Glaukom, Nanoteilchen, Netzhaut
Ernst R. Tamm ist ein deutscher Mediziner und Spezialist für Erkrankungen des Auges. Er sucht nach neuen Therapien gegen die wichtigsten Ursachen für altersbedingtes Erblinden, wie etwa das Glaukom, den sogenannten „Grünen Star“. Erste Durchbrüche erzielte Tamm beim Einsatz von Nanopartikeln, die Arzneistoffe gezielt zu erkrankten Netzhautbereichen transportieren sollen.
Allein in Deutschland erblinden jedes Jahr etwa 17.000 Menschen. Die meisten erblinden altersbedingt an Krankheiten wie dem Glaukom, im Volksmund als „Grüner Star“ bekannt, oder den Folgen von Diabetes. Ursache ihrer Erblindung ist in allen Fällen das Absterben von Nervenzellen.
Die Gründe für dieses Absterben zu finden, ist das Ziel von Tamms Forschung. Dafür koordiniert er ein interdisziplinäres Forscherteam an der Universität Regensburg. Zusammen mit Prof. Dr. Achim Göpferich vom Institut für Pharmazie legte der Mediziner den Grundstein für eine völlig neuartige Therapie von Netzhauterkrankungen: Die beiden Forscher statteten die Oberfläche von Nanopartikeln mit so genannten Ligand-Molekülen aus, die an speziellen Strukturen im Auge andocken können. Auf diese Weise könnten in Zukunft gezielt Wirkstoffe zu erkrankten Bereichen des Auges, etwa der Netzhaut, „verschickt“ werden.
Tamms und Göpferichs Technik könnte vielen Menschen das Augenlicht retten: Bisher werden Wirkstoffe gegen schwerwiegende Erkrankungen der Netzhaut direkt ins Auge gespritzt. Jede Injektion birgt jedoch auch immer das Risiko einer Entzündung des Auges, die wiederum zum Erblinden führen kann.
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