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Wahljahr: | 1977 |
Sektion: | Organismische und Evolutionäre Biologie |
Stadt: | Andechs |
Land: | Deutschland |
Irenäus Eibl-Eibesfeldt arbeitete die ersten zwanzig Jahre seiner wissenschaftlichen Laufbahn als Tierethologe. Schwerpunkte seines Interesses bildeten Fragen der Verhaltensentwicklung und Kommunikation.
Seine Experimente trugen entscheidend zur Klärung des Streits um das Angeborene im Verhalten der Säuger bei. Eibl-Eibesfeldt erarbeitete sich die theoretischen Grundlagen der Ethologie und präsentierte diese in dem ersten umfassenden Lehrbuch dieses Faches – einem Grundriss der vergleichenden Verhaltensforschung.
In den sechziger Jahren begann Eibl-Eibesfeldt mit dem Aufbau eines kulturenvergleichenden Dokumenationsprogrammes in Film und Ton. Es ging um die Frage, in welcher Weise die am Tier erarbeiteten theoretischen Konzepte zum besseren Verständnis menschlichen Verhaltens beitragen könnten. Als Ergebnis dieser Forschungen entwickelte sich die Humanethologie als selbständiger Forschungszweig.
Nachdem nun erwiesen war, dass auch das Wahrnehmen und Handeln des Menschen durch stammesgeschichtliche Vorprogrammierungen entscheidend mitbestimmt werden, galt seine Forschung der Klärung der Frage, wie der Mensch in seinem Bemühen, sich kulturell an die Neuzeit anzupassen, mit diesen ihm angeborenen Vorgaben umgeht. Damit beschritt Eibl-Eibesfeldt ein neues Arbeitsgebiet, das interdisziplinäre Zusammenarbeit erforderte.
Bereits früh setzte sich Eibl-Eibesfeldt für die Erhaltung der natürlichen Ökosysteme ein. Nach seiner Rückkehr von der Xarifa-Expedition erarbeitete er 1955 ein Memorandum für die UNESCO und IUCN mit Vorschlägen zum Schutz der bedrohten Galápagos-Fauna und -Flora.
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