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Foto: Klaas-Spiekermann
Wahljahr: | 2022 |
Sektion: | Psychologie und Kognitionswissenschaften |
Stadt: | Göttingen |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Kognitionswissenschaften, Primatenforschung, Sozialverhalten von Affen, Entwicklung von Kognition, Verhaltensunterschiede Mensch und Affe
Julia Fischer ist eine deutsche Kognitionswissenschaftlerin und Primatenforscherin. Sie untersucht die Grundlagen der Kommunikation, der Intelligenz und des Sozialverhaltens von nichtmenschlichen Primaten. Ziel ist, die evolutionären Wurzeln des menschlichen Verhaltens besser zu verstehen.
Das Forschungsinteresse von Julia Fischer gilt der Erforschung der Koevolution zwischen Kommunikation, Kognition und Gesellschaftsform bei nichtmenschlichen Primaten. Ihr wichtigstes Modell ist die Gattung der Paviane. Während es mehrere Langzeitstudien zu anderen Pavianarten gibt, war über die westlichsten Vertreter der Gattung – die Guineapaviane – nur wenig bekannt. Zusammen mit ihrem Team gründete Fischer die Feldstation „Simenti“ im Senegal. Ihre Forschungen weisen auf erhebliche Unterschiede zwischen Guineapavianen und anderen Pavianarten in Bezug auf ihr Sozialsystem hin, was spannende Fragen über die Evolution der Diversität von Sozialsystemen bei Pavianen aufwirft. Zudem eröffnet sich nun die Möglichkeit, die Kosten und Nutzen verschiedener sozialer Strategien und kognitiver Prozesse in den unterschiedlichen Sozialsystemen zu beleuchten.
Ein wesentlicher Teil ihrer Forschung verbindet psychologische Theorien mit evolutionärem Denken. So überprüfte Fischer zum Beispiel Vorhersagen der sozio-emotionalen Selektivitätstheorie in Studien zum motivationalen Altern bei Berberaffen. Diese Studie legte den Grundstein für mehrere Arbeiten zu altersbedingten Veränderungen in Sozialität und Motivation, die zusammen ein differenziertes Bild der Unterschiede und Gemeinsamkeiten der motivationalen Alterung bei Menschen und nichtmenschlichen Primaten zeichnen.
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