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Foto: Peter Kiefer
Wahljahr: | 2015 |
Sektion: | Organismische und Evolutionäre Biologie |
Stadt: | Frankfurt (M.) |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Einfluss von globalem Wandel auf Lebensgemeinschaften von Tieren und auf die Beziehung zwischen der Diversität von Artengemeinschaften und Ökosystemfunktionen
Katrin Böhning‐Gaese ist Biologin. Sie erforscht den Einfluss von Klima- und Landnutzungswandel auf Lebensgemeinschaften von Tieren. Dabei untersucht Katrin Böhning‐Gaese vor allem den Zusammenhang zwischen der Biodiversität von Tiergemeinschaften und ihrer Funktion für Ökosysteme. Der Schwerpunkt ihrer Forschung liegt auf der Bedeutung von Vögeln für die Samenausbreitung und Bestäubung von Pflanzen. Ihr Ziel ist es, vorhersagen zu können, wie sich Ökosysteme durch Umweltveränderungen in den kommenden Jahrzehnten entwickeln werden.
Durch Klimawandel und Landnutzung ändert sich die Biodiversität und die Häufigkeit und Verbreitung von Tieren und Pflanzen. Katrin Böhning‐Gaese erforscht diese Prozesse sowohl in den gemäßigten Breiten als auch in den Tropen. Ihr Fokus liegt dabei auf der Bedeutung, die Tiere für die Samenausbreitung und die Bestäubung von Pflanzen haben. So werden zum Beispiel in den Tropen über 90 Prozent der Baumarten durch Vögel ausgebreitet. Eine Veränderung der Diversität von Vogelgemeinschaften hat daher auch Auswirkungen auf die Regeneration von Pflanzen und auf die Resilienz von Ökosystemen.
Katrin Böhning-Gaese untersucht zum Beispiel in Südafrika, welche Folgen die Fragmentierung von Landschaften für das Bewegungsverhalten von Trompeter‐Hornvögeln und damit für die Samenausbreitung in der Agrarlandschaft hat. Am Kilimandscharo und in den Anden Ecuadors studiert Katrin Böhning-Gaese in zwei Verbundprojekten der DFG die Diversität und die Funktionen von Vogelgemeinschaften über Höhen- und Landnutzungsgradienten. In verschiedenen Nationalparks im südlichen Afrika wird der Zusammenhang zwischen der Dichte und Diversität an Wildtieren und Besucherzahlen ermittelt; Wildtiertourismus ist ein wichtiger Indikator für die kulturellen Leistungen von Ökosystemen für den Menschen. Außerdem erforscht Katrin Böhning-Gaese in einem großen internationalen Kolaborationsprojekt den Einfluss des Klimawandels auf die Bestandsentwicklungen verschiedener taxonomischer Gruppen sowohl in terrestrischen, als auch in aquatischen Ökosystemen.
In jüngster Zeit hat sie mit ihrem Team und weiteren Institutionen eine Smartphone‐App entwickelt („Map of Life“). Mithilfe der App kann jeder mit dem Mobiltelefon Arten identifizieren, eigene Beobachtungen dokumentieren und teilen. Böhning‐Gaese und ihre Kollegen möchten diese Daten mittelfristig als Grundlage für wissenschaftsbasierte Entscheidungen in Naturschutz und Landmanagement nutzen.
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