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Foto: M. Wodak/MFK
Wahljahr: | 2011 |
Sektion: | Innere Medizin und Dermatologie |
Stadt: | Köln |
Land: | Deutschland |
Forschungsschwerpunkte: Chronische lymphatische Leukämie (CLL), Funktion von Chemokinen und Cytokinen, Antikörper, erbliche Leukämie
Michael Hallek ist Internist mit Schwerpunkt internistische Onkologie und molekulare Hämatologie (Bluterkrankungen). Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Entwicklung spezifischer molekularer Therapien für Leukämien. Er konnte grundlegende Erkenntnisse der molekularen Pathogenese beschreiben und hat die Gentherapie von Leukämien vorangebracht.
Michael Hallek erforscht vor allem die chronische lymphatische Leukämie (CLL). Diese Form der Leukämie (Blutkrebs) kommt weltweit am häufigsten vor. Das überleben von CLL-Zellen hängt von einer kontinuierlichen Stimulation durch extrazelluläre Faktoren ab. Eine Rolle spielen dabei zelluläre Komponenten wie Makrophagen, T-Zellen oder dendritische Zellen, die essenzielle Proteine (Chemokine, Cytokine) zur Aktivierung der transformierten Zellen zur Verfügung stellen. Hallek untersucht diese beteiligten Faktoren und Mechanismen anhand eines CLL-Mausmodells. Mit seinem Team identifiziert er molekulare Abhängigkeiten von CLL-Zellen und sucht nach Zielen, die für die Therapie von CLL und anderer onkologischer Erkrankungen in Frage kommen. In einer Studie haben die Wissenschaftler einen neuen Antikörper (GA101) klinisch untersucht, der dann als Medikament zugelassen wurde.
Eine Herausforderung für Mediziner sind CLL-Patienten mit einer Mutation in den Genen ATM und TP53. Bei ihnen wirkt eine Chemotherapie nicht. In Studien untersucht Michael Hallek auch die molekularen Grundlagen dieser Resistenz. Außerdem will er mit seiner Arbeit dazu beitragen, durch genetische Diagnostik das individuelle Risiko einer CLL-Erkrankung besser einschätzen zu können. Dafür identifiziert er mit seinem Team kleine genetische Unterschiede (single nucleotide polymorphisms, SNP) zwischen den Genen von CLL-Patienten und Gesunden. Er hofft durch eine molekulargenetische Krebsdiagnostik und eine anschließende zielgerichtete medikamentöse Therapie (Kinaseinhibitoren, Antikörper) die Lebensqualität von CLL-Patienten zu erhöhen und ihre Lebenserwartung zu verlängern.
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