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Wahljahr: | 2015 |
Sektion: | Mikrobiologie und Immunologie |
Stadt: | Bremen |
Land: | Deutschland |
Forschungschwerpunkte: Meeresbiologie, Tiefseeforschung, Symbiosen zwischen Bakterien und Invertebraten, chemosynthetische Symbiosen, Biodiversität und Ökologie der Ozeane
Nicole Dubilier ist eine US-amerikanisch-deutsche Meeresbiologin und Tiefseeforscherin. Sie untersucht Symbiosen zwischen Bakterien und wirbellosen Meeresbewohnern. Ihre Forschungen tragen wesentlich zum Verständnis mikrobieller Symbiosen und ihrer Bedeutung für das Ökosystem Ozean bei.
Nicole Dubilier erforscht Symbiosen – das Zusammenleben verschiedener Arten zu beiderseitigem Nutzen – in wirbellosen Meerestieren (Invertebraten). Dazu gehören beispielsweise Röhrenwürmer und Muscheln, die heiße Quellen in der Tiefsee bewohnen. Diese Tiere beherbergen in ihrem Körperinneren Bakterien, die ihre Wirte mit Energie und Nährstoffen versorgen und ihnen so das Überleben sichern. Manche Würmer verlassen sich so weit auf ihre bakteriellen Mitbewohner, dass sie ohne eigenen Mund und Darm auskommen.
Da die Tiefsee ein dunkler Ort ist, handelt es sich dabei meist um Symbiosen mit sogenannten chemosynthetischen Bakterien. Diese können, im Gegensatz zu Pflanzen, Energie ohne Hilfe des Sonnenlichts erzeugen. Sie nutzen stattdessen Energiequellen wie Methan oder Schwefelwasserstoff. Dadurch können die Bakterien mit ihren Wirten extreme Standorte besiedeln. Durch die Arbeiten von Nicole Dubilier und ihrem Team ist inzwischen bekannt, dass chemosynthetische Symbiosen weit verbreitet sind im Meer. Als Erste fand sie heraus, dass manche Wirte mehrere verschiedene Symbionten beherbergen, die in einem differenziert abgestimmten Zusammenspiel gemeinsam leben. In jüngeren Arbeiten verdeutlichte sie, dass chemosynthetische Symbionten auch Wasserstoffgas und sogar giftiges Kohlenmonoxid als Energiequelle nutzen.
Nicole Dubilier hat an zahlreichen seegehenden Expeditionen teilgenommen und internationale Forschungsreisen geleitet, in denen beispielsweise heiße Tiefseequellen mit Hilfe von Unterwasserrobotern erforscht und darmlose Würmer in den Sanden tropischer Korallenriffe gesammelt wurden. Im Labor nutzt Nicole Dubilier eine breite Palette moderner Methoden, unter anderem aus den Bereichen der Molekularbiologie, Physiologie und Bildanalyse.
Nicole Dubiliers Forschung hat gezeigt, wie vielfältig chemosynthetische Symbiosen sein können, wie erfolgreich die Mikroorganismen darin sind, zahlreiche verschiedene Wirte als Partner zu gewinnen, und wie viele Tiergruppen von diesen Symbiosen profitieren. Nicole Dubilier möchte diese Symbiosen weiter aufklären, da sie eine Schlüsselrolle in der Artenvielfalt und Ökologie der Ozeane einnehmen. Zudem kann die Forschung an den Meeresbewohnern dazu beitragen, die mannigfaltigen, viel komplexeren Symbiosen im Menschen zu verstehen.
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